Wasser marsch
bei den Junior Rangern

Rangergeschichte

35°C im Schatten, glühende Sonne, summende Insekten, fünf Schlauchboote und ein Haufen aufgeweckter Kids. Ein Wasserstand der gute 1,5 Meter höher hätte sein können und fünf motivierte Rangerinnen und Ranger die sich vor einer Herausforderung sahen. Rangerin Valeria Ledochowski (Donau-Auen) berichtet von einer Bootstour der etwas anderen Art.

(c)Kracher

Eine Wanderung im Seitenarm der Donau

Wir schreiben das Jahr 2018. Schon seit Wochen hat es nicht mehr geregnet. Die Donau weist nur mehr eine sehr geringe Wasserführung auf und dementsprechend schauen auch die Seitenarme des ansonsten so mächtigen Stromes aus. Ein Blick in diese genügte, um zu erkennen worin die Challenge lag.

Für unsere 47 Junior Ranger, die ein paar Tage im Nationalpark verbringen, haben wir eine Schlauchboottour durch den Stopfenreuther Seitenarm geplant, ein besonders schönes naturbelassenes Gebiet.
Voller Tatendrang und Vorfreude heben wir die Boote gemeinsam ins Wasser, die Kinder hüpfen aufgeregt, plaudernd und quasselnd auf ihre Plätze, schnappen sich ein Paddel und los geht’s. Aber weit kommen wir nicht. Schon nach ein paar Metern sitzen wir mit dem Schlauchboot am Boden auf. Wir sind zu schwer, das Wasser zu seicht und schon müssen wir wieder aus den Booten heraus. Jedes Kind schnappt sich einen Griff und es wird fleißig getragen.
Dabei können wir einen Blick auf den Grund des Seitenarmes werfen, welchen man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Feine schlangenförmige Linien ziehen schöne Muster durch den Schlamm. Am Ende einer solchen Linie findet sich meist die Verantwortliche dafür - eine Flussmuschel. Die Kinder staunen nicht schlecht bei dieser Entdeckung. Dennoch kamen schon die ersten unrunden Stimmen auf – eine Bootstour hätten sie sich eigentlich anders vorgestellt. Aber die Abenteuerlust der restlichen Kids, insbesondere auch uns Rangerinnen und Ranger, steckten alle mit einer super guten Laune an.

(c)Weixelbraun

Eine verdiente Pause unter den Weiden

Das Wasser wird wieder etwas tiefer und die Jüngsten unter uns können sich wieder bequem ins Boot setzen, während wir Rangerinnen und Ranger und ein paar motivierte von den Größeren eine Kneipptour bevorzugen und barfuß durch das meist knie-, manchmal auch hüfttiefe Wasser waten. An der Einmündung des Stopfenreuther Arms in die Donau (welche natürlich auch im Trockenen lag), machten wir ein ausgiebiges Picknick im Schatten der üppigen Weiden. Währenddessen bequatsche ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen, wie wir diesen Ausflug weiter angehen sollen. Der ursprüngliche Plan würde uns auf gleicher Strecke wieder retour führen, doch die Motivation der meisten Kinder, das Boot wieder zu tragen und zu ziehen, hielt sich in Grenzen. Ein Blick auf die Donau flussaufwärts und ein weiterer vielsagender Blickaustausch mit verräterischem Grinsen unter uns Betreuerinnen und Betreuer versprach, dass dieser Tag noch lange nicht seinen Höhepunkt erreicht hatte.

(c)Ruckenbauer

Ein Ausflug wurde zu einem Abenteuer

Wir entschieden uns für die Alternative Route. Wohl gesättigt tragen wir alle zusammen die Boote über das schottrige Ufer an die Donau. Auf Grund des geringen Wasserstandes hat sich dort ein feines Seitengerinne gebildet, welches durch nun im Trocken liegende Schotterbänke vom Hauptstrom der Donau getrennt wurde. Gerade breit und tief genug, dass wir mit den Schlauchbooten gemütlich den Fluss stromaufwärts paddeln konnten. Dabei kam der Badespaß im klaren Donauwasser auch nicht zu kurz. Selbst einen großen Biber, der sich an einer Buhne in unserer Nähe in der Sonne entspannte, konnten wir beobachten, ohne sich dabei von uns stören zu lassen. Zeitgleich zog ein Rotmilan seine Kreise über uns.
„So hab ich mir ein Abenteuer vorgestellt!“, kam es am Ende unseres ereignisreichen Ausfluges von einem der Kids, welches voller Begeisterung strahlte. Auch für uns Rangerinnen und Ranger war dieser Tag ein neues und spannendes Erlebnis, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, wer hier eigentlich mehr Spaß und Freude an diesem Ausflug hatte – unsere Gäste oder wir selbst…

 

Text: Valeria Ledochowski

(c)Steiner

 
 

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