Sechs Seeadler besendert -
Population im Aufwind

Donau-Auen

Bis vor 20 Jahren noch ausgerottet, leben heute wieder 45 Seeadler-Brutpaare in Österreich. Die jährliche Besenderung in Niederösterreich und im Burgenland liefert wichtige Erkenntnisse für länderübergreifenden Schutz. Illegale Verfolgung ist die größte Bedrohung für die heimische Population.

 

Ein großer Vogel fliegt
(c)Kovacs

Vor 20 Jahren galt Österreichs Wappentier hierzulande noch als ausgerottet

Mittlerweile ist die Seeadler-Population auf etwa 45 Brutpaare angewachsen. Ein großer Naturschutzerfolg, der auf den strengen europaweiten Schutz zurückgeht. Wesentlicher Bestandteil davon ist das Forschungs- und Schutzprogramm der Naturschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature). Im Rahmen dessen konnten heuer sechs Jungadler in Niederösterreich und im Burgenland mit GPS-GSM-Sendern ausgestattet werden. „Die Seeadler sind ein Paradebeispiel dafür, wie die Rückkehr einst ausgestorbener Tierarten gelingen kann. Sender liefern wichtige Erkenntnisse über Flugrouten oder Paarungsverhalten. So können wir die Schutzmaßnahmen laufend optimieren“, sagt Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich. Die federleichten Telemetrie-Datenträger beeinflussen die Adler nicht in ihren Bewegungen und fallen nach drei bis vier Jahren von selbst wieder ab. Zusätzlich an den Beinen befestigte Ringe der Österreichischen Vogelwarte sorgen dafür, dass die Tiere ein Leben lang identifiziert werden können.

Ein Seeadler wird besendert.
(c)Matthias Schmidt

Eine gemeinsame Kooperation zum Schutz der Seeadler

Wichtige Kooperationspartner bei der Besenderung der heurigen Jungtiere sind der Nationalpark Donau-Auen und die Esterhazy Betriebe GmbH. Gemeinsam mit dem WWF wurde an drei Standorten besendert – in den Donau-Auen, westlich des Neusiedlersees entlang des Leithagebirges sowie im Reservat des WWF in den March-Thaya-Auen. „Intakte und ruhige Naturlandschaften bieten die besten Voraussetzung für den scheuen Seeadler. Dort findet er Fische und Wasservögel für den Nahrungserwerb sowie mächtige Horstbäume in abgeschiedenen Waldbereichen für die Brut“, erklärt Nationalpark-Direktorin Edith Klauser. Im schlossORTH Nationalpark-Zentrum können Gäste die Flugrouten der besenderten Tiere in der aktuellen Seeadler-Ausstellung auf einer digitalen Europakarte nachverfolgen. „Besenderungen zeigen nicht nur die beeindruckend weiten Reisen heimischer Seeadler über den ganzen Kontinent. Je mehr man über Streifgebiete, Paarungsverhalten, Rast- und Überwinterungsplätze weiß, umso besser kann man sie vor Gefahren schützen“, sagt Matthias Grün, Direktor der Esterhazy Betriebe GmbH.

Seeadler Jungtiere im Nest
(c)Stephan Höller

Illegale Verfolgung ist größte Bedrohung für heimische Population

Denn trotz der sich gut entwickelnden Population ist das Überleben der Seeadler in Österreich noch nicht dauerhaft gesichert. Illegale Abschüsse und Vergiftungen stellen laut WWF die größte Bedrohung für den Bestand dar. Kollisionen mit Fahrzeugen, Stromleitungen und Windkraftanlagen sind ebenfalls ein Problem. „An der konsequenten Weiterführung der Schutzmaßnahmen in Österreich und unseren Nachbarstaaten führt kein Weg vorbei, wenn wir ein Kapitel Naturschutzgeschichte erfolgreich schreiben wollen“, sagt WWF-Geschäftsführerin Johanides.

 

Brutgebiete, Brutpaare und Jungadler im letzten Jahr:

Waldviertel: 12 Brutpaare – 9 Jungvögel

Nationalpark Donau-Auen: 5 Brutpaare – 6 Jungvögel

Donau westlich von Wien (NÖ und OÖ): 5 Brutpaare – 4 Jungvögel

March-Thaya-Auen: 5 Brutpaare – 5 Jungvögel

Weinviertel: 3 Brutpaare – 2 Jungvögel

Nordburgenland: 3 Brutpaare – 3 Jungvögel

Oststeiermark und Südburgenland: 2 Brutpaare – 4 Jungvögel

 
 

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