rangerlabs - Rästel um den
rauchenden Waldboden

Rangergeschichte

Nationalpark Rangerin Stefanie Winkler (Hohe Tauern) erzählt von ihren Tätigkeiten im rangerlab in Mallnitz und wie es passieren kann, dass plötzlich der Waldboden zum Rauchen beginnt.

Rangerin Stefanie Winkler
(c)NPHT

Natur inspiriert

Immer wenn der Frühling kommt, erwacht das Besucherzentrum in Mallnitz nach seiner Winterpause zum Leben. Dann heißt es für mich wieder ab in die Rangerlabs, die ganz unter dem Motto „von der Natur lernen“ stehen. In diesen Forscherwerkstätten tauche ich mit den Besucherinnen und Besuchern in die Welt des Nationalparks Hohe Tauern ein. Das Erkunden in der Natur und anschließende Forschen in den Rangerlabs, bringt immer wieder neue Entdeckungen: So bleibt mir auch heute noch ein „rauchiges“ Erlebnis in Erinnerung.

An einem regnerischen Sommertag war es wieder soweit, einige Gäste hatten sich für das Rangerlab „Natur inspiriert“ angemeldet. Zuerst hielt sich die Begeisterung für einen Ausflug ins Freie in Grenzen, es war nass und kühl. Trotzdem beschlossen wir das Programm ganz normal mit dem Outdoorteil zu starten. Der Weg führte uns in den Wald, unter den schützenden Bäumen spürten wir kaum etwas vom Regen und suchten nach Inspirationen aus der Natur. Viele Fichtenzapfen lagen auf dem Waldweg, die anfänglich wenig Beachtung meiner Gäste fanden, ein paar von den Zapfen fanden den Weg dann doch ins Labor, die wir später unter dem Mikroskop betrachten wollten. Neben Moos und Baumrindenteilen wurden auch Blätter und Nadeln gesammelt. Plötzlich hörte ich einen lautes „Hu“ - ein Gast hatte etwas entdeckt. Sie sagte: „Da kommt Rauch aus dem Boden“. Natürlich eilten alle zu der besagten Stelle, nur als wir dort ankamen war nichts zu sehen. Ich konnte mir dieses Phänomen nicht erklären und versuchte Erklärungen für diesen angeblichen Rauch zu finden, leider blieb das Rätsel vorerst ungeklärt.

Besucherzentrum Mallnitz
(c)Dietmar Denger

Bovisten die "rauchen"

Wir wanderten weiter bis wir zu einem Aussichtspunkt gekommen waren, wo wir einen schönen Ausblick über Mallnitz hatten. Trotz des bescheidenen Wetters, waren die Eindrücke sehr prägend: Dunkle Wolken ließen es immer wieder regnen und über den Tauernhauptkamm schlug sich Nebel wie eine Walze Richtung Tal.

Nach einer kurzen Rast machten wir uns wieder auf den Weg zurück ins Besucherzentrum. Vorsicht war geboten über die rutschigen Wurzeln, die vom Regen nass waren. Alle waren konzentriert auf den Boden, um nicht auszurutschen. Dann hörte ich wieder: „Hier schon wieder!“, und tatsächlich sah auch ich den rauchenden Waldboden und so erkannte ich die Ursache. Es handelte sich um einen Pilz, beziehungsweise um den Fruchtkörper von einem Bovist. Durch die großen Wassertropfen die immer wieder von den Bäumen fielen, wurden die Fruchtkörper entleert und die feinen Sporen in die Luft geschleudert, was aussah wie Rauch.

Pilz
(c)Vollhofer Philipp

Spannende Experimente

Von dieser etwas nassen aber erlebnisreichen Tour zurück im Rangerlab, überlegten wir, wie wir das Mitgebrachte von der Natur verwenden können und probierten einige Experimente aus. Da kam die Idee mit dem Moos Wasser aufzusaugen. Während alle diesen Versuch probierten, fanden nun jedoch auch die anfänglich wenig beachteten Fichtenzapfen Begeisterung: sie öffneten sich durch die warme und trockene Luft im Labor. Unter dem Mikroskop betrachteten wir die nun sichtbar gewordenen Samen der Fichte ganz genau.

Das Resümee meiner Gäste: Alles sehr spannend – doch besonders in Erinnerung wird ihnen der entdeckte rauchende Waldboden bleiben.

 

Text: Stefanie Winkler

Eine Frau schaut in ein Mikroskop und ein Mädchen sitzt daneben.
(c)NPHT K. Aichhorn

 
 

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