Klassifikation heterogener
Vegetations-Strukturen
In Zuge ihrer Masterarbeit klassifzierte Hannah Perlinger heterogene Vegetations-Strukturen mittels Airborne Laserscan-Daten und Machine Learning am Beispiel der Schilfbestände des Neusiedler Sees.
Das Vorkommen von Bruchschilf oder auch Totschilf, umgefallene bzw. umgeknickte Halme, welche dichte und undurchdringbare Schilfmatten bilden, stellen im Schilfgürtel des Neusiedler Sees immer mehr eine ernstzunehmende Bedrohung für den Lebensraum von heimischer Fauna dar. Durch die vor allem in den letzten Jahren vermehrte Ausbreitung dieses Phänomens und die Degradation des Ökosystems schwinden wertvolle Brut- und Heimatsflächen für einzigartige und besonders schützenswerte Vogelarten Österreichs. Daher sind das Monitoring und gegebenenfalls die Maßnahmenentwicklung zur Eindämmung des Problems und gleichzeitigen Revitalisierung des Schilfbestandes von enormer Bedeutung.
Die automatisierte Detektion von Bruchschilf aufgrund von Laserscan-Daten ist möglich da dieses, im Gegensatz zu umgebenden noch vitalen Schilfbeständen, sehr homogen
strukturiert ist und somit die vertikalen und horizontalen Strukturen verglichen und ausgewertet werden können.
Die gesamte österreichische Schilffläche welche als Untersuchungsgebiet dient, beträgt ca. 101 km². Davon wurden 17 km² automatisiert als Bruchschilf klassifiziert. Dieses befindet sich vor allem an den seeseitigen Randbereichen des Schilfgürtels, jedoch in den meisten
Fällen noch hinter einer Reihe von vitalem Jungschilf, welches vor allem an der direkten Seegrenze auftritt.
Die Ergebnisse und vor allem die daraus resultierenden Kartierungen werden in weiterer Folge den entsprechenden Stellen, wie etwa Birdlife Österreich, dem Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel sowie dem Land Burgenland als Instrument zur Maßnahmenentwicklung und als eine Entscheidungsgrundlage dienen.
[Text: Hannah Perlinger]
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