Junior Ranger Camp
im Nationalpark Donau-Auen

Rangergeschichte

"Ohne Taschenlampen oder sonstigen Lichtquellen machten wir uns auf, zuerst durch den Schlosspark und dann weiter in die Au um den Wald in der Nacht zu erleben. Wir haben bei Spielen und Experimenten unsere Sinne in der Dunkelheit gefordert, Sternbilder entdeckt und bestimmt sowie auch die Problematik der Lichtverschmutzung thematisiert."
Nationalpark Rangerin Maria Bruck (Donau-Auen) erzählt in ihrer Rangergeschichte von den vielen Abenteuern des Junior Ranger Camp im Nationalpark.

Rangerin mit Kindern beim Danube Day
(c) König

Jung-Rangerin und Junior Ranger
Gleich im Sommer meiner allerersten Saison als Nationalpark Rangerin durfte ich das mehrtägige Junior Ranger Camp im Nationalpark Donau-Auen im Meierhof in Eckartsau gemeinsam mit drei Kollegen betreuen.
Junior Ranger sind naturinteressierte Kinder und Jugendliche, welche die Besonderheiten der Donau-Auen erkunden und erforschen. Weiters haben sie Gelegenheit gemeinsam mit den Nationalpark Rangern und Rangerinnen wertvolle Naturschutzarbeit kennen zu lernen. Neben dem jährlichen Sommercamp finden für die Junior Ranger auch unterm Jahr weiterführende Aktivitäten und Veranstaltungen statt. Weiters gibt es eine Fortführung des Programmes für bereits volljährige Junior Ranger, sie werden Danube Rookies genannt.

Hütten beim Junior Ranger Camp
(c) Maria Bruck

Das Camp beginnt
Das sechstägige Sommercamp Anfang August 2022 begann Sonntagnachmittag mit der Anreise der Kinder und Jugendlichen. Während zwei Kollegen die bereits erfahrenen Junior Ranger betreuten, durfte ich mit meinem Kollegen die Neuzugänge begrüßen, und mit diesen die gesamte Zeit im Camp verbringen. Für diese zwei Gruppen gab es unterschiedliche Programme.
Nach der Begrüßung und Erklärung der Campregeln wurden die Zelte bezogen und die Anlage erstmal erkundet. Noch vor dem gemeinsamen Abendessen im Dorfgasthaus gab es Kennenlernspiele im Camp.

Am nächsten Tag, nach dem Frühstück im Camp, mit Lunchpaket für das Mittagessen ausgestattet, fuhren wir zusammen mit den Fahrrädern durch den Nationalpark zum Nationalparkzentrum SchlossOrth an der Donau. Unterwegs konnten wir am Hochwasserschutzdamm schon einige Insekten, zum Beispiel die Gottesanbeterinnen, bestaunen.  Nach der gemeinsamen Erkundung der Nationalpark Lounge, der Ausstellung DonAU Räume und des Aussichtsturmes hatten die Junior Ranger Gelegenheit das Auerlebnisgelände Schlossinsel selbstständig im Rahmen einer Rätselralley zu erkunden. Den Abend haben wir am Lagerfeuer verbracht, es wurde mit der Gitarre musiziert, gesungen und Spiele gespielt, ein gemütlicher und geselliger Ausklang des Tages.

Lagerfeuer beim Junior Ranger Camp
(c) Maria Bruck

Müll in der Karibik, Stille in der Nacht
Dienstagmorgen ging es wieder für uns per Fahrrad nach Orth. Von dort setzten wir mit der Fähre ans Südufer nach Haslau über. Eine wichtige Naturschutzarbeit stand am Programm. Ausgerüstet mit Müllsäcken und Handschuhen haben wir einen Abschnitt am Donauufer von allerlei Müll und Schwemmgut befreit. Es war für alle eine erfüllende und lehrreiche Tätigkeit, wir waren über die Mengen an Unrat erstaunt. Nach getaner Arbeit ging es mit der Fähre zurück ans Nordufer und mit den Fahrrädern zu den Orther Inseln. Dort konnten wir uns bei karibik-ähnlichem Flair am Strand entspannen, baden gehen und nebenbei vieles über die Besonderheiten der Aulandschaft lernen bevor es für uns zurück ins Camp nach Eckartsau ging. Nach dem Abendessen gab es das nächste Abenteuer: eine Nachtwanderung stand am Programm! Ohne Taschenlampen oder sonstigen Lichtquellen machten wir uns auf, zuerst durch den Schlosspark und dann weiter in die Au um den Wald in der Nacht zu erleben. Wir haben bei Spielen und Experimenten unsere Sinne in der Dunkelheit gefordert, Sternbilder entdeckt und bestimmt sowie auch die Problematik der Lichtverschmutzung thematisiert. Als besonderes Highlight haben wir den so genannten Silent Walk durchgeführt, bei dem jeder für sich einen Weg im dunklen Wald allein beschreiten konnte.

Junior ranger bei der Müllsammelaktion am Donauufer
(c) Maria Bruck

Wo Fremde zu Freunden werden
Spannend ging es auch am folgenden Tag weiter: beim Tümpeln im Eckartsauer Schlossteich haben wir das Leben unter und am Wasser erforscht und die Tiere kennen gelernt. Um die Mittagszeit bekamen  wir Besuch im Meierhof Camp von Kindern und Jugendlichen aus der Slowakei. Gemeinsam wurden die Wassertiere beim Mikrotheater und Mikroskopieren bestaunt. Spiele rundeten das Programm mit unseren Gästen ab, bevor diese am Nachmittag wieder abgereist sind.  Das Abendessen an diesem Tag wurde von uns selbst zubereitet – wir haben am Lagerfeuer gegrillt. So ging auch dieser aufregende Tag gemütlich zu Ende.

Donnerstags fuhren wir wieder mit unseren Fahrrädern ans Donauufer in Orth für eine ganz spezielle Bootstour, nämlich eine Rundfahrt auf der Donau  mit der Tschaike, einem Nachbau eines historischen Bootes aus Holz. Die Junior Ranger durften sogar selbst rudern, doch zum Glück gab es auch einen Motor. Bei der Bootstour konnten wir die Donau-Auen von der Wasserperspektive bestaunen, auch viele Wasservögel, wie zum Beispiel Graureiher und Kormorane. Nachmittags gab es für uns eine Führung durch das Schloss Eckartsau sowie der Ausstellung Wild.Wechsel. Schon war der letzte Abend des Camps angebrochen. Das Labor wurde zur Disco, es wurde getanzt und gefeiert oder gemütlich am Lagerfeuer geplaudert.
Den letzten Vormittag verbachten wir im Schlosspark Eckartsau mit dem Chaos-Spiel, einem rasanten Frage-Antwort Spektakel. Nach einer Jause zu Mittag war es auch schon Zeit für die Heimreise.

Im Laufe der Tage haben sich die Junior Ranger zu einer tollen Gruppe zusammengefunden, haben Freundschaften geschlossen und bei unseren Abenteuern viel über den Nationalpark Donau-Auen  gelernt. Mir selbst haben die Tage mit den Junior Rangern viel Spaß gemacht und ich freue mich auf weitere Aktivtäten mit den ambitionierten jungen Menschen!

 

Text: Maria Bruck

Junior ranger Camp
(c) Maria Bruck
Freie Sicht auf die Donau
(c) Maria Bruck

 
 

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