Im Reich
des Luchses

Rangergeschichte

"Viele schöne Naturerlebnisse, nette Gespräche und auch so manche Herausforderungen liegen schon hinter mir. Da weiß man nicht gleich, welche Geschichte man erzählen soll. Schlussendlich entschied ich mich über Erfahrungen, die ich bei meinen Luchsführungen gemacht habe."
Geboren in der Nationalpark Kalkalpen Gemeinde St. Pankraz ist Ernst Lichtenwöhrer bereits fast seit Beginn als Ranger im Nationalpark Kalkalpen unterwegs. Seit 22 Jahren schon nimmt er Besucher:innen mit auf seine Touren durch das Naturjuwel und in das Reich des Luchses. Durch seine zusätzlichen Qualifikationen als Wander- und Schneeschuhführer sowie land- und forstwirtschaftlicher Facharbeiter ist er mit den Besonderheiten des Nationalparks bestens vertraut.

Ranger Ernst Lichtenwöhrer
(c)A.Mayr

Luchspremiere mit Luki
So durfte ich, vor sechs Jahren, die erste Luchstour mit dem Titel „ Im Reich des Luchses“ einer Schulgruppe vermitteln. Das erste Mal ist immer etwas Besonderes. Nachdem zu dieser Zeit ja schon die beiden Luchse Freia und Juro durch den Nationalpark Kalkalpen gestreift sind und bereits sechs Junge nachgewiesen wurden, gab es ja Einiges zu berichten. Mit Luki, dem Stoffluchs im Rucksack und einigen selbst ausgedachten Spielen waren die Kinder relativ leicht zu begeistern und so ging die Luchspremiere positiv zu Ende.

Kinder um die Luchs-Baumscheibe
(c)Ernst Lichtenwöhrer
Stoff-Luchs Lukas
(c) Ernst Lichtenwöhrer

Wie viele Zehen hat ein Luchs?
Bei Erwachsenen ist alles ein bisschen anders und so wechseln wir geographisch zum Hengstpass, wo im Sommer einige Fixtermine „Im Reich des Luchses“ stattfinden. Im Gegensatz zu den Schulgruppen melden sich die Teilnehmer dieser Führungen ja selber an und das macht einen großen Unterschied. Oft legen die Besucher lange Autostrecken zurück, um bei dieser Luchstour dabei zu sein. Zudem kommen interessierte internationale Urlaubsgäste, die gerade in der Region ihren Urlaub verbringen - da wird dieser Luchstag schon zu etwas Speziellen.

Nach einer kurzen Begrüßung geht’s zur Gebiets- und Tourbeschreibung. Schon nach einigen Schritten merkt man die Liebe zur Natur, die die Teilnehmer mitbringen und so kommt es gleich zur der einen oder anderen Frage. In den ersten Gesprächen bekommt man ein Gespür, welches Fachwissen die Gäste bereits haben und was sie besonders interessiert. Angekommen auf der Kreuzaualm gibt es den ersten Stopp und so blicken wir in den waldreichen Holzgraben, Richtung Astein und auf den dahinterliegenden Wasserklotz. Auf der Alm weidet eine Mutterkuhherde. Mittlerweile kenne ich die Gruppe schon ein wenig und so stelle ich die erste Aufgabe: alle sollen ein Trittsiegel vom Luchs auf den ausgeteilten Zetteln zeichnen. Ein leises Murmeln ist zu hören: wie viele Zehen hat ein Luchs? Sind die Krallen am Abdruck zu sehen oder zieht er sie ein wie eine Hauskatze? Spätestens nach dieser Übung weiß jeder, wie eine Luchsfährte aussieht.

Der Luchs - perfekt getarnt im Unterholz
(c) Martin Hartmann

Wer beobachtet hier wen?
Vorbei an der Almhütte und weiter über den Almboden setzen wir unsere Wanderung fort. Sobald ich erzähle, dass wir jetzt im Revier von der Luchskatze Luzi unterwegs sind, kommt Spannung auf. Wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Luchsfoto auf der Wildtierkamera, die wir gemeinsam auslesen? Die Zeit vergeht wie im Flug. Es gibt noch so viel zu erzählen über Geschlechtsreife, Ranzzeit, Risse, Besenderung und vieles mehr. Aber die Wanderung neigt sich langsam dem Ende zu und müssen wir wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Ich freue mich schon auf die nächste Tour, wenn es wieder heißt: „Im Reich des Luchses“ im Nationalpark Kalkalpen.

Text: Ernst Lichtenwöhrer

 
 

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