Hydrochemische Eigenschaften
von Gletscherseen
Marina Rupp beschäftigte sich während ihrer Dissertation mit den hydrochemischen Eigenschaften von vier Gletscherseen der Pasterze im Nationalpark Hohe Tauern.
Die Pasterze in den Hohen Tauern
Der Klimawandel beeinflusst die Gletscher unseres Planeten und Gletscher reagieren auf diese Veränderungen indem sie entweder wachsen oder schrumpfen. Da Gletscher empfindlich auf Veränderungen reagieren werden sie als Indikatoren für sich veränderndes Klima genutzt. 75% des verfügbaren Süßwassers auf unserem Planeten ist in Gletschereis gespeichert und bildet somit eine wichtige Ressource für den Menschen. Gebirgsgletscher entsprechen in etwa 4% der Festlandeisflächen. Diese Arbeit fokussiert sich auf die Umgebung der Pasterze, welche sich in den Hohen Tauern in Österreich befindet. Die Pasterze ist ein alpiner Talgletscher und ist Teil des Nationalparks Hohe Tauern.
Untersuchung von Gletscherseewasser
Die Pasterze befindet sich östlich des höchsten Berges von Österreich dem Großglockner (3789m über dem Meeresspiegel). Die Pasterze ist ein temperiertes Gletschersystem, welches derzeit schmilzt wie fast alle alpinen Gletscher. Wenn ein Gletscher abschmilzt kann es zur Formung eines Sees vor oder auf dem Gletscher kommen. Die chemische Struktur der Wasseroberfläche dieser Seen spiegelt die Wasserqualität wieder. Die Wasserqualität sowie ihre Veränderungen können Einfluss auf das aquatische Wassersystem haben, aus diesem Grund ist es wichtig Veränderungen der Hydrochemie zu erforschen und zu beobachten. Diese Studie befasst sich mit Gletscherseewasser in der Umgebung der Pasterze, dabei lag das Hauptaugenmerk auf tageszyklischen Veränderungen sowie dem Unterschied der chemischen Komponenten an den verschiedenen Probensammelstellen.
Die Ergebnisse
Tageszyklische Veränderungen konnten kaum nachgewiesen werden, was vermutlich an der Art der Probensammlung lag. Änderungen zwischen den verschiedenen Probestellen hingegen waren ausgeprägter. Der pH Wert lag zwischen 7 und 10, was den Werten aus anderen Studien entsprach. Leitfähigkeit stieg stromabwärts (L1-L2-L4) an, wobei L1 die niedrigsten Werte aufwies im Vergleich zu den anderen Probestellen – dies kann auf frisches Schmelzwasser vom Gletscher zurückgeführt werden. Für die Probestellen L1-L2-L4 waren die Konzentrationen wie folgt: Ca<Mg<K<Si<Na<Mn<Al<Fe<Cu, und für L3: Ca<Mg<Si<K<Na<Fe<Mn<Al<Cu. Durch diese Studie konnte bestätigt werden, dass die hydrochemischen Komponenten an den verschiedenen Probesammelstellen unterschiedlich sind, und dass es kaum tageszyklische Änderungen gibt.
Text: Marina Rupp
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