Erweiterung des UNESCO
Weltnaturerbes

Kalkalpen

Bei seinem jährlichen Treffen hat das Welterbekomittee der UNESCO die Aufnahme weiterer Gebiete in die Welterbestätte “Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ beschlossen. Insgesamt erstreckt sich das als Weltnaturerbe bezeichnete Gebiet ungestörter Buchenbestände neu auf 51 Buchenwaldschutzgebiete in 18 europäischen Ländern. Sie weisen eine Gesamtfläche von 98.000 Hektar auf.

Wald
(c)Roland Mayr

Das größte serielle UNESCO Welterbegebiet wird noch größer

Die österreichischen Gebiete wurden 2017 auf die Liste gesetzt. Sie befinden sich im Nationalpark Kalkalpen sowie im Wildnisgebiet Dürrenstein in NÖ. Letzteres wurde kürzlich auf der steiermärkischen Seite im Lassingtal um rd. 3.500 ha erweitert. Eine Nominierung als Welterbe ist geplant. „Gemeinsam mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein sind wir seit 2017 Teil dieses UNESCO Weltnaturerbes und damit gleichzeitig das erste und einzige Weltnaturerbe in Österreich. Verantwortungsvoll werden wir gemeinsam mit unseren Partnern dieses erweiterte serielle Weltnaturerbe weiterentwickeln. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer einzigartigen Naturlandschaft für kommende Generationen“, freut sich Nationalparkdirektor Volkhard Maier über den Zuwachs an UNESCO Buchenwaldschutzgebieten.

„Unser Einsatz hat sich mehr als ausgezahlt. Es freut mich sehr, dass wir zur Erweiterung des UNESCO Welterbes beitragen konnten. Denn eine intakte Natur, mit einer Vielfalt an Pflanzen und Tieren ist von unschätzbarem Wert. Diese beeindruckenden Waldgebiete helfen uns auch im Kampf gegen die Klimakrise und binden CO2 nachhaltig. Wir müssen die letzten unberührten Flecken Natur in Europa schützen und bewahren. Damit auch unsere Kinder und Enkelkinder noch echte Natur erleben können. Das ist uns mit der Erweiterung des UNESCO Welterbes gelungen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Aufgrund der bisher einzigartigen Zusammenarbeit so vieler europäischer Staaten an einem Projekt ist die Europäische Kommission darauf aufmerksam geworden. Basierend auf den Erfahrungen der Beteiligten an diesem Welterbe ko-finanziert sie in der Förderschiene „LIFE Peparatory Projects“ ein 4-jähriges Projekt zu den Werten von alten Wäldern in Europa, mit dem Titel „Protection of Old Growth Forests in Europe: Natural Heritage, Outline, Synthesis and Ecosystem Services“. Von österreichischer Seite nehmen, finanziert durch das Klimaschutzministerium, der Nationalpark Kalkalpen, das Joanneum Research Center in Graz sowie das E.C.O. Institut für Ökologie in Klagenfurt teil.

Wald
(c)Andreas_Mayr

Europäische Buchenwälder auf dem Vormarsch

Die UNESCO Buchenwaldschutzgebiete befinden sich in Albanien, Belgien, Bosnien-Herzegovina, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, der Schweiz, Tschechien und der Ukraine. Jedes Teilgebiet ist einzigartig in ihrer Genetik, den klimatischen Bedingungen, den Böden, der Flora und Fauna. Die Rotbuche, eine nur in Europa vorkommende Baumart, ist außerordentlich anpassungsfähig an unterschiedlichste klimatische, geografische und physische Faktoren und besiedelt dadurch unterschiedlichste Standorte. Sie ist sehr konkurrenzfähig und in Europa die erfolgreichste Baumart seit der letzten Eiszeit.

Vor 12.000 Jahren, während der letzten Eiszeit zog sich die wärmeliebende Buche in die eisfreien Gebiete im Süden Europas zurück. Als das Eis langsam verschwand, startete die Buche mit der Wiederbesiedelung Europas. Sie ist die einzige Baumart, die weltweit eine solche Wiederbesiedelung eines gesamten Kontinents bewerkstelligt hat.

Trotz der Dominanz und Konkurrenzfähigkeit der Buche, finden sich im Buchen(ur)wald viele Tausend Arten an Pflanzen, Tieren und Pilzen. Buchen(ur)wälder wirken oft dunkel und schattig, bieten aber in einem unberührten Zustand mit liegendem und stehendem Totholz, Lebensraum für

viele seltene Arten, die sonst nur mehr wenig Platz finden. Der Schutz der letzten Buchen(ur)wälder Europas liefert somit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Biodiversität und der Kohlenstoffspeicherung.

 
 

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