Elektromagnetische Messungen
von Salzlacken
Anna Hettegger beschäftigte sich während ihrer Bachelorarbeit mit der Salzdynamik in den Salzlacken des
österreichischen Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel.
Der österreichische Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel ist bekannt für seine einzigartigen Salzlacken. Diese Lacken zeichnen sich durch eine dünne, oberflächennahe Sperrschicht aus, die aufgrund eines kapillaren Aufwärtstransport des oberflächennahen Grundwassers reich an Salz und Ton ist. Das
Absenken des Grundwasserspiegels im letzten Jahrhundert behinderte diesen Prozess und führte zu einem dramatischen Rückgang der Anzahl der Salzlacken. Als Teil einer laufenden geophysikalischen Untersuchung der Forschungsgruppe Geophysik der TU Wien wurde in dieser Bachelorarbeit die elektromagnetische Methode mit niedriger Induktionszahl (EMI) eingesetzt, um die räumlichen und zeitlichen Schwankungen des Salz- und Wassergehalts in den Salzlacken auf eine nicht-invasive Art zu quantifizieren. Neben der Kartierung einer 42000 m² großen Fläche wurden zwischen Mai und Oktober 2021 Messungen in drei Salzlacken mit unterschiedlichen Degradationszuständen durchgeführt, um Veränderungen in der elektrischen Leitfähigkeit, die von Salz-, Ton- und Wassergehalt abhängt, zu bestimmen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die EMI-Methode gut geeignet ist, um Veränderungen des Salzgehalts zu identifizieren und damit die Ausdehnung einer aktiven Salzlacke abzugrenzen. Aktive Salzlacken sind aufgrund der Anhäufung von Salz- und Tonanteilen in einer flachen, undurchlässigen Sedimentschicht mit
höhen Leitfähigkeiten verbunden. In den Sommermonaten wurde eine Abnahme der elektrischen Leitfähigkeit beobachtet, die auf Veränderungen der Bodenfeuchte zurückzuführen ist und sich durch das trockene, warme Wetter, und die damit verbundenen schnelle Verdunstung erklären lässt.
[Text: Anna Hettegger]
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