Einfluss kleiner Habitatsstrukturen
auf Fledermäuse im Seewinkel
Die Masterarbeit von Lena Schneider beschäftigte sich mit dem Einfluss von Strukturelementen im Lebensraum von Fledermäusen auf deren Aktivität und Artenzusammensetzung.

Um zu verstehen, wie Lebensraumparameter und Strukturvielfalt Fledermausgemeinschaften und deren Aktivität beeinflussen können, wurden die Einflüsse von kleinen Habitatstrukturen, Landschaftselementen, der dreidimensionalen Komplexität der Vegetation und des Wetters auf Fledermausaktivität und Artenreichtum untersucht. Dazu wurden 119 zufällig selektierte Stichprobenpunkte in der Region Neusiedler See-Seewinkel in Österreich und Ungarn ausgewählt und Fledermausrufe mit automatischen Aufnahmegeräten aufgezeichnet. Jeder Probepunkt wurde dreimal von 19 Uhr bis 7 Uhr morgens beprobt.

In einem mit QGIS ermittelten 70 m Radius um jeden Probepunkt wurden die verschiedenen Strukturelemente und Einflüsse vermessen. Zur Analyse der Auswirkungen von Habitatparametern auf die Fledermausaktivität und den Artenreichtum wurden sogenannte Mixed-Effects-Modelle verwendet.
Fledermäuse sind auf eine große Vielfalt an Strukturelementen in ihrem Lebensraum angewiesen und sind somit an die Vegetation gebunden. Aufgrund des Rückgangs der Vegetationsstrukturen, der Lebensraumfragmentierung und der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft ist seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Rückgang der Fledermäuse zu verzeichnen. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen mehrere positive Einflüsse bestimmter kleiner Lebensraumstrukturen auf Fledermäuse und geben einen ersten Überblick über Habitatstrukturen, Landschaftselemente und Vegetationsstrukturen, die zur Förderung der Fledermausaktivität und des Fledermausartenreichtums in einer vom Menschen dominierten Agrarlandschaft erforderlich sind. Die Diversität in der Landschaft spiegelt sich auch in der Artenvielfalt der vorkommenden Fledermäuse wieder und sollte daher gefördert werden.
[Text: Lena Schneider]


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