Aktionstag
für die Biodiversität

Nationalparks Austria
Eine Gruppe von acht Personen steht vor einer kleinen Bühe unter dem Slogan 'Nationalparks Austria'
(c) Kurt Kracher

v.l. Stephanie Blutaumüller, Generalsekretärin Nationalparks Austria, Johannes Ehrenfeldner, Direktor Nationalpark Neusielder See - Seewinkel, Herbert Wölger, Direktor Nationalpark Gesäuse, Leonore Gewessler, Bundesministerin Klimaschutzministerium, Barbara Pucher, Direktorin Nationalpark Hohe Tauern Kärnten, Christian Übl, Direktor Nationalpark Thayatal, Thomas Wrbka, Präsident Naturschutzbund

Artenschutz beginnt vor der Haustüre

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als 44.000 Tier- und Pflanzenarten sind auf der neuesten Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als vom Aussterben bedroht kategorisiert. Das sind 28 Prozent der mehr als 157.000 von der IUCN erfassten Arten. Schutzgebiete wie Nationalparks wirken angesichts des fortschreitenden Artenverlusts als effektive Gegenstrategie. In österreich machen die Nationalparks gerade einmal 3% der Landesfläche aus. Doch trotz der beschränkten Ausdehnung, entwickeln sie eine immense Schutzwirkung: Über 70 Prozent der wichtigsten heimischen Artengruppen sind in den Nationalparks vertreten. Deshalb nahmen die österreichischen Nationalparks den 21.Mai, den Tag der Biodiversität, zum Anlass auf den Wert von Schutzgebieten aufmerksam zu machen.

„Weltweit beobachten wir eine dramatische Biodiversitätskrise: Tier- und Pflanzenarten, Naturlandschaften, biologische und genetische Vielfalt gehen immer schneller und in immer größerem Ausmaß verloren. Es ist dringend notwendig, dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegen zu treten“, sagte dazu Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, bei einem Pressegespräch am Nationalpark-Campus, der im Rahmen der Veranstaltung neben dem Wiener Burgtheater errichtet wurde.

Biodiversität stärkt Resilienz in der Klimakrise

In Österreich wird im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zwar eine sehr hohe Artenvielfalt beobachtet, aber auch hierzulande ist diese stark rückläufig. Besonders davon betroffen sind Reptilien und Amphibien. Doch auch die Zahl von Insekten- und Pflanzenarten nimmt ab − eine Entwicklung, die auch im Zusammenhang mit der Herausforderung Klimakrise bedenklich ist. „Eine intakte und vielfältige Natur kann sich besser an veränderte Umweltbedingungen anpassen, die aufgrund der Klimakrise zu erwarten sind. Gerade in einer Gesellschaft, die sich in Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit entwickelt, muss Biodiversität in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Unsere Nationalparks sind hier wichtige Partner, sie bergen Natur- und Pflanzenschätze und helfen in der Vermittlung wie wichtig der Erhalt der Artenvielfalt ist“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
 
„Die Unterschutzstellung von Flächen ist sehr wirkungsvoll, wenn es darum geht, Gefährdungen unserer Naturräume entgegenzuwirken“ ergänzte Biodiversitätsforscher Thomas Wrbka. „Ein Nationalpark verhindert den weiteren Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Er verhindert aber auch die Verschlechterung der Qualität von Lebensräumen, etwa ihre Aufspaltung durch Siedlungen oder Straßen. Die Vernetzung von Schutzgebieten ist für den Artenschutz daher essenziell. Es gibt hier aber noch viel zu tun.“

Christian Übl, Obmann der Nationalparks Austria und Direktor des Nationalparks Thayatal, ging näher auf die Hintergründe für die effektive Schutzwirkung der österreichischen Nationalparks ein. „Sie ergänzen einander aufgrund ihrer Lage sehr gut. Das Zusammenwirken von alpinen, pannonischen und nördlich-kontinentalen Nationalparks ist ein wichtiger Faktor.“

Drei Personen stehen auf einer Bühne, vor einem Nationalparks Austria Banner
(c) Kurt Kracher

(v.l.) Bundesministerin Leonore Gewessler, Naturschutzbund Präsident Thomas Wrbka, Nationalparks Austria Obmann Christian Übl

Rund um die Nationalparks
Das Herzstück der Veranstaltung bildeten sechs Ranger-Stationen, welche je einem der österreichischen Nationalparks gewidmet waren. 270 Kinder aus 11 Wiener Schulen konnten hier die Nationalparks kennenlernen und den Ranger:innen ihre Fragen stellen. Als wichtiges Verbindungsstück zwischen Natur und Mensch spielen sie eine zentrale Rolle in den Nationalparks. Deshalb war der Aktionstag auch ihnen gewidmet: den neuen Ranger:innen aus den Nationalparks Gesäuse, Kalkalpen sowie Neusiedler See - Seewinkel  wurde im Rahmen der Veranstaltung ihr Ranger-Zertifikat feierlich überreicht. Sie haben den Lehrgang erfolgreich absolviert, in dem umfassende Grundlagen der österreichischen Tier- und Pflanzenwelt ebenso vermittelt werden, wie pädagogische Fähigkeiten der Naturvermittlung.

Den Nationalparks noch eine Spur näher kommen konnte man in unserem Silent Cinema: Naturaufnahmen aus den österreichischen Nationalparks, aufgenommen von Filmemacher Robert Gamperl, konnten hier auf der großen Leinwand bewundert werden - die österreichischen Nationalparks, mitten in Wien.
Drei weiße Zeltdächer sind zu sehen, davor sitzen und stehen viele Kinder an Biertischen
(c) Kurt Kracher
Eine Gruppe von Kindern steht rund um zwei Personen in grüner Uniform, von denen einer einen Hirsch SWchädel mit großem Geweih hochhält
(c) Kurt Kracher

Nationalpark Gesäuse

Ein Gruppe von Kindern steht um zwei Frauen in grüner Uniform
(c) Kurt Kracher

Nationalpark Kalkalpen

Zwei Personen in grüner Uniform sitzen hinter einem Tisch mit allerhand Gegenständen aus der Natur: vier Tier-Schädel unterschiedlicher Größe, Rinde, Moos
(c) Kurt Kracher

Nationalpark Thayatal

Eine Gruppe von Kindern steht und sitzt rund um zwei Personen in Uniform, welche etwas erklären
(c) Kurt Kracher

Nationalpark Donau-Auen

Zwei Männer in grüner Uniform stehen in einem großen Zelt vor einer Gruuppe von Kindern, einer hält eine ausgestopfte Gans
(c) Kurt Kracher

Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel

Ein Mann in Uniform mit Hut steht hinter einem Tisch mit einem ausgestopften Murmeltier, davor steht eine Gruppe von Kindern
(c) Kurt Kracher

Nationalpark Hohe Tauern

Vor dem monumentalen Gebäude des Burgtheaters ist ein weißes Zelt aufgebaut, daneben ein Banner mit einer Naturlandschaft und dem Slogan 'Nichts berührt uns wie das Unberührte'
(c) Kurt Kracher
Eine Gruppe von Personen steht vor einer kleinen Bühe unter dem Slogan 'Nationalparks Austria'
(c) Kurt Kracher
Eine Freu steht neben einem Stehtisch mit einem Korb voll knackiger Äpfel
(c) Kurt Kracher

 
 

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