Big Five Volunteers
Programm Camp

Rangergeschichte

 Internationale Helferinnen und Helfer die zeitgleich auch Botschafterinnen und Botschafter des Naturschutzes sind, verbrachten eine Woche im Nationalpark Thayatal. Nationalpark Ranger Bernhard Schedlmayer berichtet von einem Camp, bei dem sich alles um Naturschutz und internationalen Austausch dreht.

Bernhard Schedlmayer
(c)NP Thayatal

Big Five Volunteers

Für zwei Wochen ist der Einsatz der freiwilligen Helfer, die aus vielen Ländern zusammenkommen, anberaumt. Sehr viele sind Studenten, aber auch ältere Begeisterte nehmen immer wieder teil. Ich erinnere mich an eine 70jährige Pensionistin aus Russland, die sich nicht scheute, im steilen Gelände unserer Trockenrasen Hand anzulegen und mich nach einer Woche harter Arbeit als Ehrenmitglied der russischen Naturschutzvereinigung aufnahm.

Russland und Mexiko sind praktisch immer vertreten, die anderen bunt gemischt aus Ländern der EU (2021 Tschechien, Spanien, Belgien, Deutschland, Polen, Ungarn und natürlich auch aus Österreich).

Die Rekrutierung und auch Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt über das SCI, die dann jeweils eine Woche in zwei der partizipierenden Naturschutzeinrichtungen, den „Big Five“, verbringen. Diese „Big Five“ sind: die Nationalparks Thayatal und Donau-Auen, der Verein Welterbegemeinde Wachau, der Bioshärenpark Wienerwald und das Wildnisgebiet Dürrenstein.

Die Idee der BIG FIVE VOLUNTEERS ist, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für unsere Schutzgebiete und den aktiven Naturschutz zu begeistern. Meine Hauptaufgaben im Rahmen des Camps sind die Leitung der Arbeitseinsätze, das Kennenlernen und Liebenlernen des Nationalparks für die Volunteers und die Unterstützung des Socialisings der Gruppe.

Freiwillige Helfer bei einem Gruppenfoto
(c)NP Thayatal
Freiwillige Helfer bei der Arbeit
(c)NP Thayatal

Arbeit und Freizeit im Nationalpark Thayatal

Die klassischen Einsatzbereiche im Naturraummanagement waren Trockenrasenpflege, Reinigung der Fischlaichplätze und Neophytenbekämpfung. Jedenfalls sehr herausfordernde, anstrengende Tätigkeiten für die Volunteers. In den steilen Trockenrasen, oft bei großer Hitze aber auch bei Regen zu Mähen, Robinien und Dornengebüsch zu schneiden und das Material wegzuschaffen. Bis zur Hüfte im eiskalten Wasser die Schotterbänke in der Thaya zu bearbeiten, nachdem wir die notwendigen Werkzeuge zur Reduktion des ökologischen Fussabdrucks zuvor viele Kilometer händisch mitgeschleppt hatten. Oder mit Krampen und Macheten die Uferböschung der Fugnitz von sich ausbreitendem Staudenknöterich zu befreien und dabei gewagte Bachüberquerungen meistern zu müssen. Wenn wir uns dann so angeschaut haben, war‘s wie nach einem Katastropheneinsatz bei einem Jahrhunderthochwasser. Die Arbeit war fertig zu machen, obwohl wir schon eine Stunde im strömenden Regen kämpften. All das zeigt den großartigen Einsatz der Truppe, und das schweißt auch zusammen.

Die gemeinsame Arbeit im Gelände und auch die damit verbundenen Exkursionen, waren auch eine wunderschöne Gelegenheit, den Nationalpark kennenzulernen und viele Erlebnisse zu teilen und mitzunehmen. Über die Besonderheiten des Nationalparks zu sprechen und noch besser zu erleben. Die Landschaft, die Tiere und Pflanzen. Dem Uhu zu lauschen, von Glühwürmchen umschwärmt zu werden oder sich vor einem aufgestöberten Wildschwein, das über den Trockenrasen zum Wald flüchtet, in Sicherheit zu bringen.

Menschen stehen in einem Fluss und arbeiten.
(c)NP Thayatal
Freiwillige Helfer
(c)NP Thayatal

Eine Botschaft für den Naturschutz

Um diese herausfordernden Arbeitseinsätze abzufedern und zu ergänzen, war mir natürlich auch wichtig, die Rahmenbedingungen, Freizeitmöglichkeiten und das gemeinsame Leben in dieser Woche möglichst angenehm zu gestalten. Wir durften im Wildkatzen Camp übernachten und es auch für das gemeinsame Kochen (oft Spezialitäten aus den Ländern der Teilnehmer), Essen, Musizieren und Spielen am Abend nutzen. Grillen am Lagerfeuer, eine Nachtwanderung oder Beobachtung des Sternenhimmels gab es genauso wie spannende Exkursionen in die Region: Retz mit Kellerführung, Heidelandschaft und Windmühlenheuriger; ein Badeausflug zum Bergwerksee oder ein Besuch des tschechischen Nationalparks Podyji.

Insgesamt eine super Gelegenheit für die Volunteers den Nationalpark hautnah zu erleben und Gleichgesinnte über die nationalen Grenzen hinaus kennenzulernen und für den Nationalpark, auf diese Hilfe zurückgreifen zu können und sich als Plattform für diese internationale Vernetzung präsentieren zu können. Mir war es am wichtigsten, gemeinsam am Erhalt dieses unschätzbaren Naturraumes zu arbeiten und andere Menschen noch mehr für die Natur zu begeistern und als internationale Botschafterinnen und Botschafter des Nationalpark Thayatal zu gewinnen.

 

Text: Bernhard Schedlmayer

Menschen wandern durch den Wald.
(c)NP Thayatal
Lagerfeuer mit Menschend
(c)NP Thayatal

 
 

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