Artenschutz in den
österreichischen Nationalparks

Nationalparks Austria

Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht! Die siebte Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) endete in Paris mit der Verabschiedung eines dramatischen Berichts zum ökologischen Zustand der Erde. Dem IPBES-Bericht zufolge ist das sechste große Massenaussterben weltweit bereits im Gange; in einer Geschwindigkeit die zehn- bis hundertmal höher ist als im Durchschnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre. Die Hälfte aller Ökosysteme ist bereits schwer beschädigt.

(c)Baumgartner

Alpenbockkäfer

Nationalparks Austria nimmt die alarmierenden Ergebnisse zum Anlass, um auf die zahlreichen Artenschutzprogramme in den österreichischen Nationalparks aufmerksam zu machen. Denn der Artenschutz und der Erhalt der genetischen Vielfalt gehören zu den wichtigsten Zielen eines jeden Nationalparks (laut IUCN, 1994 und 1999). Die österreichischen Nationalparks engagieren sich in unterschiedlichen Programmen für den Erhalt und die Wiederansiedlung heimischer Arten, wie zum Beispiel die Europäische Sumpfschildkröte, der Bartgeier oder die Wildkatze. Das Engagement in diesem Bereich wird auch in Zukunft die Tätigkeiten der Nationalparks weiter prägen.

Nationalpark Donau-Auen:
Im Nationalpark Donau-Auen werden Artenvielfalt und gefährdete Arten primär durch Schutz und Entwicklung der Lebensräume und der für die Au charakteristischen dynamischen Prozesse gesichert. Großräumige Lebensraumsicherung durch Erhalt und freies Wirken der ökologischen Rahmenbedingungen ist ein wesentliches Merkmal des modernen Nationalpark-Gedankens. In speziellen Fällen wurden jedoch eigene Artenschutzprogramme entwickelt wie zum Beispiel das der Europäischen Sumpfschildkröte.

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Nationalpark Gesäuse:
Ob spezialisierte Alpenblumen, bedrohte Totholzkäfer oder gar der seltene Luchs - die biologische Vielfalt im steirischen Gesäuse ist beeindruckend. Waren in den Anfangsjahren des Nationalparks 2002 noch etwa 2.300 Tiere und Pflanzen bekannt, so sind es nach einer neuen Hochrechnung zu Jahresanfang 2019 bereits 7.654 Arten.
Darunter verbergen sich 240 Endemiten, also Raritäten mit sehr kleinräumiger Verbreitung, und sogar einige wissenschaftliche Sensationen wie Insekten, die weltweit nur aus dem Nationalpark Gesäuse bekannt sind.

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Nationalpark Hohe Tauern:

Die Hohen Tauern sind ein großartiger Lebensraum für Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. Hinzu kommen rund 3.500 Pflanzenarten, davon etwa 1.300 Farn- und Blütenpflanzen. Die meisten dieser Pflanzen sind geschützt, weil sie sehr selten sind.

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Nationalpark Kalkalpen:
Als prioritäre Arten, das sind bedrohte Arten, im Nationalpark Kalkalpen, werden der Braunbär, der Alpenbockkäfer und der Russische Bärenfalter geführt. Beim Alpenbockkäfer, der im gesamten Mitteleuropa ausgesprochen selten geworden ist, schätzen Experten, dass österreichweit möglicherweise nur noch in der Region des Nationalpark Kalkalpen gute Bestände vorkommen. Hinzu kommt das seit 1999 bestätigte durchgehende Vorkommen des Luchses und der Nachweis einer autochthonen Bachforellen-Population. 927 Pflanzenarten (Gefäßpflanzenarten) wurden bisher durch die Biotopkartierung im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen. Dies entspricht etwa einem Drittel aller Pflanzenarten, die es in Österreich gibt! Viele dieser Arten sind bei uns bereits selten geworden und stehen auf der Roten Liste.

Mehr Informationen zur Tierwelt und zur Pflanzenwelt


Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel:

Aus biologischer Sicht ist das Neusiedler See - Gebiet ein Grenzraum, geprägt von Elementen verschiedener Landschaftsräume: alpine, pannonische, asiatische, mediterrane und nordische Einflüsse machen sich bemerkbar, was zur hohen Artenvielfalt erheblich beiträgt. Neben der beeindruckenden Vogelwelt, wartet der Nationalpark auch mit Spinnen wie der Südrussischen Tarantel, Libellen- und Schmetterlingsarten, oder einer reichhaltigen Pflanzenwelt auf.


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Nationalpark Thayatal:

Der grenzüberschreitende Nationalpark Thayatal-Podyjí schützt beiderseits der Staatsgrenze ein einzigartiges Durchbruchstal. Über 90 Prozent des Schutzgebietes sind von Wald bedeckt, daher wird das Tal auch als "Green Canyon" bezeichnen. Aufgrund der Grenzlage zwischen Wein- und Waldviertel und der damit einhergehenden Beeinflussung durch sowohl kontinentales, warm-trockenes und auch atlantisch geprägtes, feucht-kühles Klima, wie auch durch die geologische Vielfalt und die von den ausladenden Mäandern geschaffenen unterschiedlichen Expositionen, existiert im Nationalpark eine auf engstem Raum mosaikartig verflochtene, vielfältige Landschaftsstruktur mit hoher Biodiversität. Dies und die Jahrzehnte andauernde geringe Nutzung aufgrund der Grenzlage am Eisernen Vorhang ermöglichten die Entwicklung einer wilden, unberührten Naturlandschaft. Abgesehen von Artenzahlen alleine, lassen sich im Nationalpark Thayatal einige herausragende Besonderheiten feststellen. Allen voran steht die Wildkatze, die nach Jahrzehnten hier wieder nachgewiesen werden konnte.



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