Naturschutzforschung gegen Artensterben
Schutzgebiete begegnen der Biodiversitätskrise

Nationalparks Austria

Beim 7. Nationalparks Austria Forschungssymposium von 7. bis 9. September 2022 kommen mehr als 350 Teilnehmer:innen aus Österreich und Europa am Campus der Universität Wien (Altes AKH) zusammen, um über den aktuellen Stand der Forschung in Schutzgebieten zu diskutieren. Schutzgebiete verlangsamen zwar durch ihre Schutzmaßnahmen das Artensterben, können jedoch alleine als isolierte Inseln die Biodiversität nicht zur Gänze sichern. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass die durch Forschung in Schutzgebieten erlangten Ergebnisse auch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.



Gruppenfoto der Teilnehmer:innen des Forschungssymposiums
(c)Aslan Kudrnofsky

„Österreich gehört zu einem der artenreichsten Länder Mitteleuropas. Auf diese Vielfalt können wir stolz sein. Sie verpflichtet uns aber auch unserer Verantwortung im Kampf gegen das Artensterben nach zu kommen. Der Schutz von Lebensräumen und unberührter Natur ist hierfür essentiell, und Forschung und Wissenschaft können dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Ich freue mich sehr, dass mit dem Nationalparks Austria Forschungssymposium bereits zum siebten Mal Forschende aus acht Ländern zu genau diesem Thema zusammenkommen und sich austauschen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Videobotschaft der Frau Bundesministerin
(c) Aslan Kudrnofsky

Von der Austrocknung der Sodalacken im Seewinkel bis hin zur Pilzvielfalt in wilden Wäldern

Die, im Turnus von circa vier Jahren stattfindende Fachtagung wurde 1996 vom Nationalpark Hohe Tauern ins Leben gerufen und dieses Jahr erstmals in Kooperation mit der Universität Wien und unter der Leitung des Nationalpark Thayatal geplant und umgesetzt. Das Programm umfasst 25 Sessions mit 106 Einzelpräsentationen von über 100 Forschenden sowie zahlreiche Posterbeiträge. Hochaktuelle Problemstellungen wie der Zustand der Sodalacken im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel und dessen Folgen für Wasservögel, werden genauso diskutiert wie die Pionierarbeit von Pilzen im Naturhaushalt oder das Potential neuer Technologien in der Forschung.

„Forschung in Schutzgebieten gehört zu den Kernaufgaben von Nationalparks, denn das Wissen über bedrohte Arten, ihre Lebensräume und die Entwicklung der Natur ist die Voraussetzung für den effektiven Schutz und ihr Management. Die umfangreiche Forschungsarbeit in Schutzgebieten vor den Vorhang zu holen, ist das Ziel dieser internationalen wissenschaftlichen Konferenz“, erklärt Christian Übl, Obmann von Nationalparks Austria und Direktor des Nationalpark Thayatal.

 

(c)Aslan Kudrnofsky
Teilnehmer:innen des Symposiums während einer Session
(c)Aslan Kudrnofsky

 

Biodiversitätsforschung in Naturschutzgebieten

Eine besondere Rolle nehmen Naturschutzgebiete gerade in der Biodiversitätsforschung ein: „Große und streng geschützte Naturschutzgebiete, allen voran National- und Biosphärenparks, sind ideale „Forschungsplattformen“, weil hier Landschaften und Ökosysteme in verhältnismäßig ungestörtem Zustand als wissenschaftliche Referenz untersucht werden können“, betont auch Thomas Wbrka, Professor im Department für Botanik und Biodiversitätsforschung an der Universität Wien. Er leitet das Organisationsteam des Symposiums und begleitet seit Jahren zahlreiche Forschungsvorhaben der österreichischen Nationalparks.

„Andererseits zeigen die Ergebnisse langjähriger Forschungsarbeiten immer klarer, dass solche Regionen nicht als isolierte Inseln funktionieren, sondern in intensivem Austausch mit ihrem Umland stehen. Gerade die Nationalparks in Ostösterreich werden von den intensiven Landnutzungen ihrer Umgebung stark beeinflusst, können aber umgekehrt die Folgen ökologischer Krisen für ihre Nachbarregionen deutlich abmildern. Dies wird in Zukunft aber nur möglich sein, wenn die nötigen Restaurationsmaßnahmen und Erweiterungen zügig umgesetzt und Landnutzer:innen naturverträgliche Standards einzuhalten bereit sind“, fährt Wbrka fort.

 

Organisator:innen und Key-Note Speaker des Symposiums
(c) Aslan Kudrnofsky

Forschungsprogramme Nationalparks Austria

Die Forschung in Nationalparks weiter zu stärken und auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist ein großes Anliegen der österreichischen Nationalparks. Das Symposium ist nur eine von vielen Maßnahmen, die dabei umgesetzt werden. Mit dem jährlich ausgeschriebenen Forschungspreis werden zusätzlich junge Nachwuchswissenschaftler:innen, die ihre Abschlussarbeit gemeinsam mit einer Nationalparkverwaltung umgesetzt haben, gefördert. Bis zum 15. Oktober 2022 können noch fertige Arbeiten unter www.nationalparksaustria.at eingereicht werden. Alle Publikationen und Untersuchungen zu den Österreichischen Nationalparks werden zudem auf der Metadatenplattform www.parcs.at veröffentlicht, die mittlerweile über 22.000 Datensätze enthält. Sämtliche Metadaten zu Geodaten und Publikationen werden ebenso automatisch auf der Plattform „Open Data Österreich – data.gv.at“ (www.data.gv.at) veröffentlicht. Mit über 3.200 Metadatenblättern zu Dokumenten ist Nationalparks Austria die größte dateneinbringende Stelle bei Publikationen. Damit leisten die österreichischen Nationalparks auch einen wichtigen Beitrag für Open Government Data in Österreich und eine transparente Forschung.

 
 

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