Nationalpark Thayatal GmbH
Nationalparkhaus
2082 Hardegg
Tel.: +43 (2949) 7005 0
Zusammen mit dem Národní Park Podyjí schützt der Nationalpark Thayatal eine der schönsten und artenreichsten Tallandschaften Europas. Mit seiner Waldwildnis und idyllischen Flusslandschaft bietet das Kleinod im hohen Norden unter anderem Lebensraum für die Europäische Wildkatze, die lange aus Österreich verschwunden schien.
Die Nationalparkfläche in Niederösterreich beträgt 1.360 ha. Zusammen mit dem tschechischen Anteil werden ca. 7.700 ha geschützt.
92% Wald
4% Wiesen
3% Gewässer
1% Trockenrasen und Fels
Der Nationalpark Thayatal wurde im Jahr 2000 gegründet und 2001 von der IUCN gem. Kategorie II als Schutzgebiet anerkannt.
Das Schutzgebiet vereint 40% der heimischen Flora auf gerade einmal 0,016% der Fläche Österreichs.
Natur kennt keine Grenzen: Daher wahren mit dem Nationalpark Thayatal und seinem tschechischen Nachbarn gleich zwei Schutzgebiete eine der letzten naturnahen Tallandschaften Europas, die dank pannonischer und atlantischer Klimaeinflüsse einen enormen Artenreichtum hervorbringt.
Neben dichten Eichen-, Hainbuchen-, Rotbuchen-, Linden- und Bergahornwäldern, die rund 90% der Nationalparkfläche bedecken, schaffen Fett- und Magerwiesen, Trockenrasen und die frei fließende Thaya Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.
Die lang gezogenen Schlingen des Flusses prägen das Gesicht der Hügellandschaft besonders: Dass sich die Thaya über Millionen von Jahren tief ins harte kristalline Gestein der Böhmischen Masse grub, sorgte für die Entstehung vielfältiger Hanglagen und Biotope, die ihren Status als Lebensader des Durchbruchstals bekräftigen.
Im Nationalpark Thayatal sind vor allem Vertreter der pannonisch-mitteleuropäischen Fauna wie Würfelnatter und Smaragdeidechse anzutreffen.
Dass 2007 erstmals die Präsenz von Wildkatzen nachgewiesen werden konnte, gilt als kleine Sensation: Denn viele Jahrzehnte galten die extrem scheuen Waldbewohner aus Österreich als verschwunden. Obwohl sich die Tiere in freier Wildbahn kaum zeigen, bietet ein Nationalparkbesuch Gelegenheit, den Samtpfoten zu begegnen: Im Gehege des Nationalparkhauses sind mit Carlo und Frieda gleich zwei Vertreter dieser seltenen Art zu beobachten.
Zwischen Hardegg und Überstieg lässt sich der Schwarzstorch häufig beim Fischen beobachten. Der markante schwarze Stelzvogel kehrt bereits ab Mitte März aus seinem ostafrikanischen Winterquartier zurück und gehört zu den ersten tierischen Frühlingsboten im Thayatal.
Der einst weit verbreitete Europäische Edelkrebs zählt aufgrund von Gewässerverbauung und -verschmutzung, „Krebspest“ und Verdrängung durch nordamerikanische Arten zu den stark gefährdeten Tieren. Im Kajabachtal finden die nachtaktiven Krebse einen idealen, geschützten Lebensraum.
Die Larve des Hirschkäfers benötigt drei bis acht Jahre, um sich zum erwachsenen Käfer zu entwickeln. In dieser Zeit frisst sich das Insekt durch vermoderndes Holz, das als Nahrungsquelle, Brutstube und Unterschlupf dient. Die Totholzbestände des Wald-Nationalparks kommen dem größten europäischen Käfer daher sehr entgegen.
Der „Green Canyon“ im Norden Österreichs beheimatet neben großen Buchen- und Eichenwaldbeständen auch eine große Vielfalt an Sträuchern. Dazu zählt u.a. der Gelbe Hartriegel (Kornelkirsche), dessen Früchte gemeinhin als Dirndl bezeichnet werden.
Neben typischen Vertretern der pannonisch-mitteleuropäischen Flora sind im Nationalpark aber auch gefährdete und besonders bedrohte Pflanzenarten zu finden. Hierzu zählt etwa die erst kürzlich entdeckte Wegerich-Grasnelke.
Das Hohe Perlgras ist in Österreich allein auf einem der trockenen Felsstandorte im Thayatal nachgewiesen. Die bis zu zwei Meter hohe Pflanze bevorzugt lichte, trockene Wälder mit felsigem Boden und neigt ihre Blüten gleich einer Perlenschnur zur Seite.
Aufgrund ihrer duftenden Wurzel und attraktiven Blütenform weckte die Bunte Schwertlilie bereits im alten Athen (278 v. Chr.) botanische Begierden. Der Nationalpark Thayatal beheimatet eine besonders seltene und gefährdete Art der goldgelb leuchtenden Blume.
Der unscheinbare Strauch des Gelben Hartriegels ist im Nationalparkgebiet häufig anzutreffen. Bemerkbar macht er sich nur zeitig im Frühling, wenn seine Blütenstände hervorleuchten und u.a. den Überstieg beim Umlaufberg in ein kräftiges Gelb tauchen. Für die Tierwelt sind seine frühen Blüten und späten Früchte (Dirndl) aber vor allem eins: eine ergiebige Nahrungsquelle.
Beeindruckende Stille und eine überraschend imposante Tallandschaft machen den kleinsten Nationalpark Österreichs zum attraktiven Wanderziel und Rückzugsort.
Am Aussichtspunkt des Überstieg wird die landschaftsformende Kraft und lebensspendende Energie der Thaya eindrücklich erfahrbar. Mit seinem traumhaften Ausblick auf Flussmäander und Umlaufberg gehört er zu den Hotspots des Thayatalwegs – der schönsten Route des Nationalparkgebiets.
Das kühle, wildromantische Kajabachtal ermöglicht vielfältige Begegnungen mit Flora und Fauna des Schutzgebiets: Botanische Raritäten wie die Türkenbundlilie und üppige Auenvegetation sind hier ebenso anzutreffen wie seltene Flusskrebse und Feuersalamander. Wer nahe der Mündung des Kajabachs (in die Thaya) aus dem Wald blickt, sollte jedenfalls den Kopf heben: Mit etwas Glück nutzen gerade Schwarzstorch und Mäusebussard die thermischen Kräfte.
Der 5 km lange Rundwanderweg verdankt seinen Namen einem sagenumwitterten Eremiten aus der Zeit der Kreuzzüge, der hier in einer Felswand gelebt haben soll. Mit dem Wildkatzenweg umfasst die erste Etappe außerdem einen Themenweg für die ganze Familie, der Lebenswelt und Verhalten der wahrscheinlich scheusten Nationalparkbewohner näherbringt.
Die vielfältigen Informations- und Gästeangebote des Nationalpark Thayatal laden dazu ein, die Geheimnisse des „Green Canyon“ zu lüften.
Das Nationalparkhaus nahe Hardegg ist zentrale Anlaufstelle für Gäste. Neben Infostelle, Naturforscherwerkstatt, Ausstellung „Natur-Geschichten“, großem Abenteuerspielplatz und Café bietet das Haus die Möglichkeit, Touren mit Rangerinnen und Rangern zu buchen, E-Bikes zu mieten oder einen der acht Wohnmobil-Stellplätze des Nationalparks in Anspruch zu nehmen. Mit dem 450 m² großen Wildkatzengehege ermöglicht die Besuchereinrichtung außerdem Begegnungen mit den sonst so scheuen Symboltieren des Thayatals.
Kontakt
Nationalparkhaus Thayatal-Podyjí
Merkersdorf 90
2082 Hardegg
Tel.: +43 (2949) 7005 0
Projektwochen und Sommercamps
Das Wildkatzen Camp liegt in unmittelbarer Nähe zum Nationalparkhaus und direkt am Rande des Nationalparkwaldes. Schulklassen und Jugendgruppen mit bis zu 60 Teilnehmern sind hier herzlich willkommen. Unsere Ranger begleiten die Abenteuer-Tage und ein Abendprogramm während des Aufenthalts, in der Freizeit können die Schülerinnen und Schüler den Wald mit seinen wilden Spielelementen wie einem Baumhaus oder einer Höhle erforschen, selber handwerklich beim Lagerbau oder in der Lehmgrube aktiv werden oder sich am Waldparcours austoben.
Kontakt
Nationalparkhaus Thayatal-Podyjí
Merkersdorf 90
2082 Hardegg
Tel.: +43 (2949) 7005 0
Nationalpark Thayatal GmbH
Nationalparkhaus
2082 Hardegg
Tel.: +43 (2949) 7005 0
© 2011-2024 - Nationalparks Austria | Impressum | Datenschutzerklärung | Barrierefreiheitserklärung | Sitemap | Webseitenarchiv
Drücken Sie die Eingabetaste um zu suchen