Naturraum
Nichts prägt die Hohen Tauern so wie ihre einzigartige Landschaft.
Von den Tallagen bis zu den Gipfelregionen der mächtigen Dreitausender wahrt das älteste und größte Schutzgebiet Österreichs Lebensräume von enormer Artenvielfalt. Mit 342 Gletschern, dem international anerkannten Wildnisgebiet Sulzbachtäler und traditionsreichen Kulturlandschaften ist der Hochgebirgs-Nationalpark ein Natur-, Forschungs- und Erlebnisraum der besonderen Art.
Der größte Nationalpark im Alpenraum hat eine Fläche von 185.600 ha und erstreckt sich über die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol.
54% Gletscher, Schuttfluren, Felswände und Zwergstrauchwiesen
32% subalpine/alpine Rasen und Almen
9% Wald
4% Erlen- und Latschengebüsche
1% Wasser
Der Nationalpark Hohe Tauern entstand ab 1981 und wurde 2001 von der IUCN gemäß Kategorie II als Schutzgebiet anerkannt.
Mit 15.000 Tierarten beheimatet das Schutzgebiet rund ein Drittel der in Österreich nachgewiesenen Fauna.
Nichts prägt die Hohen Tauern so wie ihre einzigartige Landschaft.
Die höchsten und bekanntesten Gipfel Österreichs und die größten Gletscherflächen der Ostalpen prägen das Gesicht des Naturraums ebenso wie atemberaubende Wasserfälle, stille Bergseen und tosende Gletscherbäche.
Mit ihren vier Höhenstufen, die von den Tälern auf 600 bis 700 Metern Seehöhe bis ins oberste Stockwerk jenseits der Dreitausender-Marke reichen, bildet die Hochgebirgslandschaft gleichsam ein Mosaik vielfältiger Lebens- und Klimaräume. Sie zu durchqueren, entspricht einer 4.000 km langen Reise von Mitteleuropa in die Arktis.
Neben unberührter Wildnis beherbergen die Hohen Tauern, die sich über 100 km der österreichischen Zentralalpen erstrecken, aber auch traditionelle Kulturlandschaften wie Almen und Bergwiesen.
Die Tierwelt der Hohen Tauern ist eine faszinierende Welt der Superlative. Denn neben imposanten Greifvögeln und Großsäugern beheimatet das Schutzgebiet auch winzige Tiere wie den kleinsten heimischen Singvogel (Wintergoldhähnchen) und echte Überlebenskünstler (wie das Alpenschneehuhn).
Bartgeier, Steinadler, Alpensteinbock, Gämse und Murmeltier sind als „Big Five“ der Hohen Tauern nicht mehr aus dem Schutzgebiet wegzudenken, angesichts von rund 15.000 vertretenen Tierarten aber nur ein kleiner Teilausschnitt der überaus vielfältigen Fauna.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beinahe völlig aus dem Alpenbogen verschwunden, kehrte der Alpensteinbock erst ab den 1960er Jahren in den Lebensraum Hohe Tauern zurück. Dank intensiver und erfolgreicher Wiederansiedelungsbemühungen umfasst der Bestand mittlerweile um die 1.100 Tiere.
Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern gehört der Bartgeier zu den imposantesten Greifvögeln der Hohen Tauern. Dass der im 19. Jahrhundert durch Jagd und Versiegen von Nahrungsquellen verschwundene „König der Lüfte“ heute wieder über dem Nationalparkgebiet kreist, ist Folge eines aufwändigen Wiederansiedelungsprogrammes.
Die Bachforelle ist in Österreich stark verbreitet. Ihr Donau-Typus – die autochthone Bachforelle – droht jedoch auszusterben, da er in den vergangenen 40 Jahren unter anderem durch die Forelle des Atlantischen-Typus verdrängt wurde. Der Urforellenbestand der Hohen Tauern genießt daher besonderen Schutz und ist Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.
Artenreich zeigt sich die Pflanzenwelt der Hohen Tauern.
Mit rund 3.500 Pflanzenarten (inkl. Flechten und Algen) ist der Nationalpark Hohe Tauern auch botanisch betrachtet eine Arche Noah. Ob Lärchen-Zirben-Wälder, Zwergstrauchgürtel, Bergmähder, Flechten, Pilze oder Blütenpracht: Der Lebensraum „Garten“ der Hohen Tauern ist enorm vielfältig und umfasst selbst seltenste Pflanzen.
Als „Spezialisten“, die sich an extreme Boden- und Klimaverhältnisse angepasst haben, reagieren viele dieser Arten jedoch besonders sensibel auf klimawandelbedingte Veränderungen ihres Lebensraumes.
Das ursprünglich aus Zentralasien stammende, streng geschützte Edelweiß symbolisiert die Alpenflora wie keine andere Pflanze. Sein weißfilziger Belag schützt das knopfartige Blütenköpfchen und die Hochblätter vor Kälte, Austrocknung und UV-Strahlung – und schafft damit ideale Anpassung an die rauen Bedingungen des Hochgebirges.
Die Rost-Alpenrose (volkstümlich auch Almrausch genannt) taucht die frühsommerlichen Berghänge der Hohen Tauern in ein sattes Pink. Ihren Namen verdankt die Pflanze aber nicht der Farbe ihrer Blüten, sondern den rostbraunen Schuppen an den Blattunterseiten. Anzutreffen ist sie insbesondere auf humusreichen, sauren Böden.
Auch der seltene Rudolphi-Steinbrech zeigt sich im Nationalparkgebiet: Die Pflanze bildet kompakte Polster und ist durch ihre purpurnen Blüten kaum zu übersehen. Dass er sich gut in Felsspalten und auf hochalpinen Schuttfluren behaupten kann, verdankt der Rudolphi-Steinbrech seinen ausgesprochen langen Wurzeln.
Mehr als 300 Berggipfel über 3.000 Meter Seehöhe und enorme Artenvielfalt machen den Nationalpark Hohe Tauern zum Lern- und Erlebnisraum der Extraklasse.
Tiefe Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Hohen Tauern gewährt der Geotrail Heiligenblut. Neben Dolinen, Schächten, Höhlen, untypischen Karsterscheinungen und dem berühmten Tauernfenster hält die Tour aber auch Traumaussichten auf das Gipfelmeer bereit. Ausgangspunkt des geologischen Abenteuers ist das Schareck.
Mit Moortümpeln, alten Spitzfichten, umgefallenen Bäumen und märchengleichen Lichtungen ist der Rauriser Urwald ein ganz besonderes Naturjuwel. Der gleichnamige Themenweg vermittelt die Charakteristika des naturbelassenen Bergsturzwaldes, gewährt Einblicke in Flora und Fauna und lädt zum Erholen ein. Ausgangspunkt für die mindestens 45-minütige Wanderung ist der Parkplatz Lenzanger in Kolm-Saigurn (Salzburg).
Eine Reise ins „ewige Eis“ der Kernzone ermöglicht der Gletscherweg Innergschlöss. Auf der Tour zum Schlatenkees (am Fuße des Großvenedigers) begegnen Besucherinnen und Besucher der landschaftsformenden Kraft der Gletscher und den Folgen des Klimawandels. Mit Felsenkapelle, Almdorf Innergschlöss und Auge Gottes hält die alpine Tageswanderung aber auch abseits der „Eisriesen“ lohnenswerte Entdeckungen bereit. Der Gletscherweg startet im Gschlösstal, führt über den Salzbodensee und endet am Gletschertor des Schlatenkees.
Ganzjährig und rund um die Uhr zugänglich, kann der Nationalpark Hohe Tauern von vielen Seitentälern des Pinzgaus, Pongaus, Lungaus, Iseltals, Lienzer Talbodens, Mölltals und des Maltatals erreicht werden. Eine Übersicht über die vielfältigen Erkundungsmöglichkeiten bieten die Besucher- und Informationszentren der Nationalpark-Bundesländer.
Erlebnisausstellung „univerzoom nationalpark“ und „rangerlab“-Workshops laden im (saisonal geöffneten) Besucherzentrum Mallnitz zur Erforschung des Naturraums Hohe Tauern ein. Dabei wird Naturgeheimnissen wie dem Bergsturz vom Auernig und Überlebensstrategien der Tierwelt ebenso auf den Grund gegangen wie Klimaveränderungen, Wasserkreislauf und heimischen Kräutern.
Kontakt
Besucherzentrum Mallnitz
Mallnitz 36
9822 Mallnitz
Tel: +43 (4825) 6161
E-Mail: nationalpark@ktn.gv.at
Das größte Nationalparkbesucherzentrum Mitteleuropas führt seine Gäste ganzjährig an den Lebens- und Naturraum Hohen Tauern heran. In den acht Themenräumen der multimedialen Erlebnisausstellung „Nationalparkwelten“ erfahren Naturbegeisterte Wissenswertes über die Entstehung der Alpen, Flora und Fauna der Hohen Tauern und Lebensräume des Schutzgebietes. 3D-Kino und 360°-Panoramawelt ermöglichen ganzjährig spektakuläre Natur- und Gipfelerlebnisse.
Kontakt
Nationalparkzentrum Mittersill
Gerlosstraße 18
5739 Mittersill
Tel.: +43 (6562) 40849 33
E-Mail: nationalpark@salzburg.gv.at
Spektakuläre 360°-Videos der Hotspots
Mit seiner interaktiven Ausstellung „Momente des Staunens“ sorgt das (saisonal geöffnete) Nationalparkhaus Matrei für eine umfassende Einführung in die Lebensräume des Schutzgebiets. Spektakuläre 360°-Videos der Hotspots und sechs Erlebnisräume machen Lust auf authentische Naturerfahrung und Touren ins Nationalparkgebiet. Während der Sommermonate ergänzen jährlich wechselnde Sonderausstellungen das Informationsangebot.
Kontakt
Nationalparkhaus Matrei
Kirchplatz 2
9971 Matrei in Osttirol
Tel.: +43 (4875) 5161 10
E-Mail: nationalparkservice.tirol@hohetauern.at
Sekretariat des Nationalparkrates
Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol
Tel.: +43 (4875) 5112 0
nationalparkrat@hohetauern.at
Nationalparkverwaltung Kärnten
Döllach 14, 9843 Großkirchheim
Tel.: +43 (4825) 6161 0
nationalpark@ktn.gv.at
Nationalparkverwaltung Salzburg
Gerlosstraße 18, 5730 Mittersill
Tel.: +43 (6562) 40849 0
nationalpark@salzburg.gv.at
Nationalparkverwaltung Tirol
Kirchplatz 2, 9971 Matrei in Osttirol
Tel.: +43 (4875) 5161 - 0
npht@tirol.gv.at
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