Talentschmiede
Nationalpark
Die sechs österreichischen Nationalparks zählen als international anerkannte Schutzgebiete zu den ökologisch wertvollsten Naturräumen unseres Landes. Naturschutz und Arterhalt genießen hier oberste Priorität. Bäume dürfen alt werden. Flüsse sich ihren eigenen Weg bahnen und die Natur ganz Natur sein.
2023 suchte Nationalparks Austria zum neunten Mal kreative Talente, die sich mit unserem Naturerbe auf ihre ganz persönliche Art und Weise in den Bereichen Fotografie, Film oder Literatur auseinandersetzen möchten.
In diesem Jahr stand das Medienstipendiat:innen unter dem Thema "Vernetzung". Kost, Logis sowie die Betreuung vor Ort wurden dabei für zwei Wochen zur Verfügung gestellt.
Die Werke zeigen vielfältige Verbindungen in der Natur, zu der auch der Mensch gehört.
Vielen Dank für eure inspirierenden und kreativen Werke!
Film
Nicolas Ebert
Thomas Hackl
Emil Eugenio Bono
Adrian Lindenthal
Felix Ernst Peter Schalk
Noah Westermayer
Paul Bono
Fotografie
Katharina Kuss
Therese Kacsics
Pia Teufl
David Stenitzer
Daniel Ordelt
Melanie Schmidt
Anna Wochinz
Literatur
Edith Haim
Lisa-Viktoria Niederberger
Anna Bauer
Clara Stiller
Miriam Viktoria Lesch
Ergebnisse
des Medienstipendiums 2023
Edith Haim
Der Rolle, die die Natur im Leben der Menschen spielt, hat Edith Haim ihrer Geschichte ‚Waldvereint‘ gewidmet. Dabei spricht sie von Ökosystemleistungen aber auch von ihrer Funktion Menschen zusammen zu bringen und miteinander zu verbinden. Inspiration dazu fand sie im Nationalpark Kalkalpen. In der von ihr verfassten Erzählung folgen wir einer Familiengeschichte über drei Generationen, die mit einem mutigen Mädchen beginnt, das sich dafür einsetzt die letzte alte Linde, die bisher nicht der Abholzung zum Opfer gefallen ist, zu erhalten und den Wald wieder aufzuforsten. Damit verändert sie nicht nur den Kurs ihres eigenen Lebens, sondern auch den Weg, den ihre Familie nehmen wird und die Zukunft des Dorfes bestimmt.
Lisa-Viktoria Niederberger
Die Autorin beschäftigt sich an der Schnittstelle zwischen Literatur und Kulturwissenschaften mit dem Donauraum als Erinnerungsraum und transgenerationalen Traumata, auch in ihrer eigenen Familiengeschichte. Während ihres Aufenthalts im Nationalpark Donau-Auen ist ein sehr persönlicher Text entstanden – Die Donau (A Lovesong). Darin thematisiert sie die Donau als Grenzfluss, der verbindet und trennt. Wo Vertrautes auf Fremdes trifft und manchmal dasselbe ist. Sie setzt sich auseinander mit einer slowakischen Familiengeschichte, die ihre eigene ist und durch die sich die Donau als Verbindung zieht, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Anna Bauer und Clara Stiller
Die Nachwuchsautorinnen wollten sich dem ambivalenten Verhältnis von Mensch und Natur im Raum des Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel als Zweierteam literarisch annähern. Dafür gestalteten sie eine Textkollektion, in der sie durch den Nationalpark beeinflusste Vorgänge und Interaktionen als Momentaufnahmen festhielten. Vor Ort suchten und beobachteten sie Begegnungen mit Pflanzen, Tieren und Gewässern, aber auch mit Menschen. Konkrete literarische Produkte, die aus diesem In-Beziehung-Treten hervorgegangen sind, umfassen fiktive Dialoge, Lyrik und Kurzprosa aus verschiedenen Perspektiven.
Miriam Lesch
Im Rahmen des Stipendiums war die Autorin im Sommer auf dem Luchstrail im Nationalpark Gesäuse unterwegs. Dabei stand weniger das Bewältigen der jeweiligen Etappe im Vordergrund als vielmehr, der geschärfte Blick auf alles was sich da bewegt. In lyrischen Miniaturen spürte sie den sich kreuzenden und vernetzenden Wegen im Gebirge nach. Dabei stellt sie auch die allgemein verbreitete Auffassung davon was eine Wanderung ist in Frage.
Katharina Kuss
Die Grafikerin und Kommunikationsdesignerin visualisiert mit künstlerischem Ansatz die Vernetzung der Elemente und macht auf Details aufmerksam, die sich dem Menschen unter Umständen erst auf den zweiten Blick erschließen. Sie verbindet das Sichtbare mit dem vermeintlich Unsichtbaren, zeigt Abhängigkeiten und das Zusammenspiel, in dem jeder kleinste Teil ein Zahnrad im großen Uhrwerk Natur ist. Ihre Serie entstand im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und zeigt Verbindungen, Atmosphäre, Emotionen und die kleinen Details im großen Bild. Die Kunst der Fotografie wird Bindeglied und Netzwerkpartner zwischen Mensch und Natur und kann so zum Erhalt der Vielfalt und Diversität in unserem fragilen und schützenswerten Ökosystem beitragen
Therese Kacsics
„Wann haben wir uns das letzte Mal Zeit genommen innezuhalten und tief durchzuatmen, das weiche Moos unter unseren Füßen zu spüren, dem Klang des Wassers zu lauschen, Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten oder den Sternenhimmel zu bestaunen?“ mit diesen Fragen begann die Fotografin Therese Kacsics ihre Entdeckungsreise in den Nationalpark Thayatal. Mit ihren Bildern möchte sie die Betrachter:innen dazu anregen, sich mit ihren eigenen Gefühlen zu verbinden, bewusst in die Verbindung mit der Natur zu treten und vollkommen im Hier und Jetzt zu sein. Dabei verändert sie immer wieder ihre Perspektive und lenkt den Blick auf unterschiedliche Ebenen.
Pia Teufl
Die Gewässerökologin und Fotografin widmen sich in ihrer Arbeit dem Brückenschlag zwischen Ökologie und Kunst. Ihre Fotostrecke ist eine Zusammenführung wissenschaftlicher Komponenten mit den Medienformen Fotografie und Text. Entstanden ist sie im Nationalpark Thayatal und portraitiert einen kleinen Ausschnitt des Lebens, das mit aquatischen Lebensräumen assoziiert ist. Den Fotografien gegenübergestellt werden Abbildungen von Wasser, die mit der Vielfalt der Erscheinungsformen dieses Elements spielen. Die dritte Säule des Projekts stellen diffuse Landschaften entlang des Flusses dar, denen entkontextualisierte Gegenstände als „gefundene Objekte“ abstrahiert gegenübergestellt werden.
David Stenitzer
Für den Wildtierfotografen und Biochemiker stand im Nationalpark Donau-Auen fest, dass er einerseits die Zusammenhänge in der Natur aufzeigen, aber auch die Menschen, die Forschung und den Artenschutz im Nationalpark abbilden möchte. Die Zusammenarbeit und die Abhängigkeit von Vögeln, Insekten und Pflanzen standen in seinem Fokus. Eine Bildserie angefangen von Makrofotografie über Wildtier- und Landschaftsfotografie ist dabei entstanden.
Daniel Ordelt und Melanie Schmidt
Die beiden Fotografen erstellten ein digitales, multimediales Tagebuch in Form von verschiedenen Medien, wie 360° Panoramen, Einzelbildern und Texten. All diese einzelnen kreativen und technischen Anwendungen sollten ihre Entdeckungen und Eindrücke im Nationalpark Kalkalpen auf verschiedenste Art widerspiegeln. Das Medium 360° Rundgang hat den Vorteil in einem spielerischen Zugang Informationen und Eindrücke kreativ, wie künstlerisch, zu vermitteln.
Anna Wochinz
Die junge Fotografin und Filmemacherin studiert Fotografie und Multimedia. Durch ihre Arbeit im Nationalpark Hohe Tauern Tirol möchte sie Menschen mit den österreichischen Nationalparks vernetzen. Ihre Bilder sollen die Natur als das Juwel zeigen, das sie ist und Nationalpark Besucher:innen mehr für ihre Umgebung sensibilisieren.
Nicolas Ebert
Der Filmemacher erstellte einen Kurzfilm für den Nationalpark Hohe Tauern Kärnten. In diesem wollte er die Beziehung der Menschen zum Nationalpark darstellen. Es entstanden großartige Landschaftsaufnahmen durch die gezeigt wird, wie schützenswert dieses Gebiet ist. Abgerundet wird das Video durch Hintergrundmusik die er gemeinsam mit seinem Vater erstellte.
Thomas Hackl
Der freie Journalist hatte während des Stipendiums die Möglichkeit sich intensiv mit dem Luchs-Trail auseinanderzusetzen. Beginnend im Nationalpark Gesäuse wanderte er in Richtung Nationalpark Kalkalpen. Auf dieser Reise konnte er filmisch einiges festhalten. Es entstanden Kurzvideos für Social Media. Mit einem Mix aus Erklär- und Landschaftsvideos möchte er junge Menschen in Österreich mit unseren Nationalparks vernetzen und sie dazu motivieren, unsere Natur zu erleben und ihre Bedeutung für die gesamte Gesellschaft zu verstehen.
Weiteres Videos von Thomas Hackl:
Emil Eugenio Bono, Adrian Lindenthal, Felix Ernst Peter Schalk, Noah Westermayer, Paul Bono
Das Fünfergespann der Filmproduktion ELISE erstellte den Kurzfilm „Apex One" im Nationalpark Hohe Tauern Salzburg. Bis zur Filmpräsentation können wir vorab nur den Trailer des Filmes veröffentlichen. Die Geschichte handelt von einem Game-Designer, der 3D-Aufnahmen von Steinen und Pflanzen erstellen muss und dafür in einer Hütte in den Bergen untergebracht ist. In dem Film stößt nicht nur der Game-Designer auf eine resolute Hüttenwirtin, sondern auch futuristische Technik auf unberührte Natur.
Kreativ
in der Natur
Eine Vielzahl an kreativen Beiträgen konnte in den letzten Jahren durch das Medienstipendium gesammelt werden. Durch ihre Werke regen die Stipendiatinnen und Stipendiaten zum Nachdenken an und laden zu einer teilweise etwas anderen Sichtweise auf unser Naturerbe ein.