Vom tiefsten Punkt
bis zum höchsten Gipfel
Sechs der ökologisch wertvollsten Regionen des Landes wurden bisher zu Nationalparks erklärt. Von dem tiefsten Punkt bis zum höchsten Gipfel bewahren sie beeindruckende Naturlandschaften und bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum. Hier kann sich die Natur noch ungestört entfalten und für heutige und zukünftige Generationen erhalten bleiben.
Größe
Auf insgesamt 2.395 km² bewahren die österreichischen Nationalparks bedeutende Naturräume. Das entspricht in etwa 3 % der österreichischen Staatsfläche.
Struktur
In der Vielfalt liegt die Kraft – die Nationalparks zeichnen sich durch ihre unterschiedlichen Landschaftstypen aus.
Wurzeln
Mit der Vereinbarung von Heiligenblut im Jahr 1971 begann die Entwicklung der österreichischen Nationalparks. Der jüngste Nationalpark wurde 2002 gegründet.
Gut zu wissen
Nationalpark Kalkalpen
Waldmeer und Wasserschloss: Vor der Naturkulisse des Sengsen- und Reichraminger Hintergebirges schützt der Nationalpark Kalkalpen die größte Waldwildnis Österreichs. Entlang verborgener Schluchten und unberührter Bergbäche kann die grüne Pracht sein, was sie immer schon war: ein stilles und doch vielstimmiges Wunderwerk der Natur.
Große Schlucht
Die Große Schlucht im Reichraminger Hintergebirge erzählt von den Kräften der Natur: Denn ihre Existenz verdankt sie der Beharrlichkeit des Wassers.
Feichtaualm und Feichtau Seen
Eldorado für Ruhesuchende: Mit ihren kristallklaren Seen garantiert die von Bergwald umrahmte Feichtaualm eine Auszeit vom Alltag.
Almen am Hengstpass
Vom Fels zur Kultur: Auf den Almen am Hengstpass im Süden des Nationalpark Kalkalpen begegnet man einer wunderbaren Artenvielfalt.
Nationalpark Donau-Auen
Grüne Wildnis am großen Strom: Zwischen den europäischen Metropolen Wien und Bratislava wahrt der Nationalpark Donau-Auen die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas. Die hier noch frei fließende Donau ist Lebensader und dynamisch-gestaltende Kraft, die eine Fülle von Lebensräumen für selten gewordene Arten formt.
Schlossinsel
Das Auerlebnisgelände des schlossORTH Nationalpark-Zentrum sorgt für authentische Begegnung mit Flora, Fauna und Lebensräumen der Donau-Auen.
Orther Auen
Wandlungsreiche Natur: Ein Besuch der Orther Auen und Inseln macht die Gestaltungskraft der Donau spür- und erfahrbar.
Blick vom Braunsberg
Ein herrliches 360°-Panorama über Auengebiet und Marchfeld eröffnet die Hochfläche des Braunsbergs. Dabei kann der Blick bis zum slowakischen Bratislava streifen.
Nationalpark Thayatal
Green Canyon der Samtpfoten: Zusammen mit dem Národni Park Podyjí schützt der Nationalpark Thayatal eine der schönsten und artenreichsten Tallandschaften Europas. Mit seiner Waldwildnis und idyllischen Flusslandschaft bietet das Schutzgebiet unter anderem Lebensraum für die Europäische Wildkatze, die lange aus Österreich verschwunden schien.
Überstieg
Der Aussichtspunkt am Überstieg offenbart die landschaftsformende Kraft der Thaya und bietet einen traumhaften Ausblick aufs Nationalparkgebiet.
Hennerweg
Der 1,8 km lange, familien- und kinderwagentaugliche Themenweg eignet sich hervorragend, um den Nationalpark bequem zu erwandern und seine Vielfalt an Waldgesellschaften kennenzulernen.
Kajabachtal
Eine Erkundung des urtümlichen Kajabachtals ermöglicht spannende Begegnungen mit seltenen Arten wie Edelkrebs, Schwarzstorch und Mäusebussard.
Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
So gut, so weit: Am Ostrand der Alpen und Westrand der Pannonischen Tiefebene gelegen, schützt der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel einen Grenzraum von enormer Artenvielfalt. Für abertausende Vögel ist der einzige Steppen-Nationalpark Österreichs aber vor allem wertvolles Brutgebiet oder unverzichtbarer Rastplatz.
Aussichtsturm am Sandeck
Der wiedererrichtete Grenzturm am Sandeck bietet atemberaubende Aussichten auf den mächtigen Schilfgürtel der Naturzone im Nationalpark.
Vom Seedamm zu den Stinkerseen
Einmal „Hölle“ und zurück: Am Weg zu den Lacken des Oberen und Unteren Stinkersees begegnet man einem Mosaik aus Biotopen.
Großtrappenbalz im Waasen-Hanság
Highlight für Birdwatcher: Die eindrucksvolle Balz der Großtrappen kann von Anfang April bis Mitte Mai im Niedermoorgebiet Waasen-Hanság beobachtet werden.
Nationalpark Gesäuse
Steiler Fels und wildes Wasser: Geprägt von der ungebremst-tosenden Enns und den Kalkbergen der Reichenstein-, Buchstein- und Hochtorgruppe birgt der Nationalpark Gesäuse eine unnahbare Landschaft und einen besonderen Reichtum an Pflanzen-, Insekten- und Spinnentierarten. Damit hütet das Schutzgebiet einzigartige Schätze unseres Naturerbes.
Planspitze
Der Berg der Gegensätze bringt die Widersprüche des Gesäuses auf den Punkt und lässt die faszinierende Kulisse der Hochtorgruppe erleben.
Themenweg „Wilder John“
Der bei Familien besonders beliebte Erlebnispfad erzählt von der „Entfesselung“ des Johnsbaches und lädt zur Erkundung des revitalisierten Wildflusses ein.
Fotoschule Gesäuse
Imposanter Sternenhimmel, schroffe Naturschönheit und sichtbare Artenvielfalt machen das Gesäuse zum Hotspot für Naturfotografie.
Nationalpark Hohe Tauern
Alpine Natur der Superlative: Von den Tallagen bis zu den Gipfelregionen der mächtigen Dreitausender bewahrt das älteste und größte Schutzgebiet Österreichs Lebensräume von enormer Artenvielfalt. Mit 342 Gletschern, dem international anerkannten Wildnisgebiet Sulzbachtäler und traditionsreichen Kulturlandschaften ist der Hochgebirgs-Nationalpark ein Natur-, Forschungs- und Erlebnisraum, der seinesgleichen sucht.
Geotrail Heiligenblut
Tiefe Einblicke in die Gesteinswelt der Hohen Tauern und Traumaussichten übers Gipfelmeer der Dreitausender ermöglicht der Geotrail Heiligenblut.
Themenweg Rauriser Urwald
Tümpel, Moore, Lichtungen: Im Rauriser Urwald tauchen Gäste in die märchenhaft-artenreiche Welt eines naturbelassenen Bergsturzwaldes ein.
Gletscherweg Innergschlöss
Reise ins „ewige Eis“: Der Weg zum Schlatenkees verdeutlicht die landschaftsformende Kraft der Gletscher und die Auswirkungen des Klimawandels.
Nationalparks
Eine Idee, die verbindet
Fast 100 Jahre nach der Ausweisung des weltweit ersten Nationalparks in den USA, ist dieser Schutzgedanke auch in Österreich angekommen. Der 21. Oktober 1971 markiert einen Meilenstein in der österreichischen Naturschutzgeschichte. Mit der „Heiligenbluter Vereinbarung zur Errichtung eines Nationalparks“ wurde auch hier der Entschluss gefasst, einen Nationalpark zu errichten.
Podcast Unser Naturerbe
Folge 2: Leben im Nationalpark
Die österreichischen Nationalparks reichen von den Hohen Tauern über die Kalkalpen und das Gesäuse bis hin zum Neusiedler See, den Donau-Auen und dem Thayatal – es sind also vom Gebirge bis zur Steppen- und Auenlandschaft sehr viele natürliche Ökosysteme abgebildet. Im Allgemeinen lässt sich vereinfacht sagen, dass je größer eine Naturfläche ist, desto mehr Tier- und Pflanzenarten können in dem Gebiet nachgewiesen werden. Doch obwohl die österreichischen Nationalparks insgesamt gerade einmal 3% der Fläche Österreichs ausmachen, weisen sie eine viel höhere Artenvielfalt auf, als das eigentlich rein nach der Fläche zu erwarten wäre. Denn nicht alleine die Fläche, auch die Heterogenität der Landschaft, also die Vielfalt der Lebensraumtypen, bestimmen die Artenvielfalt und die ist in den österreichischen Nationalparks besonders ausgeprägt.
Über die Nationalparks als Lebensraum diskutiert in dieser Folge Podcast-Host Saskia Jungnikl-Gossy mit Katharina Aichhorn, Forschungskoordinatorin im Nationalpark Hohe Tauern und Julian Haider, aus dem Bereich Naturraummanagement und Forschung im Nationalpark Thayatal.
Podcast Unser Naturerbe
Folge 5: Ökologische Zusammenhänge
Der sperrige Begriff ökologische Zusammenhänge beschreibt die Wechselbeziehungen zwischen Arten untereinander und zwischen Arten und ihrer Umwelt. Das kann die Jäger-Beute-Beziehung zwischen Steinadler und Murmeltier sein, aber auch die Auswirkungen von Trockenheit auf das Zugverhalten der Graugänse. In einem Ökosystem gibt es viele dieser Zusammenhänge. Alles ist miteinander verbunden und reagiert auf Veränderungen. Fällt zum Beispiel eine Art aus, oder verändern sich die Bedingungen in einem Lebensraum, hat das Auswirkungen auf die anderen Arten. Dieses komplexe Gefüge stellen Christian Baumgartner aus dem Nationalpark Donau-Auen und Arno Cimadom aus dem Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel anhand von Beispielen aus ihren Nationalparks vor.