Sommer
im Nationalpark Gesäuse

Rangergeschichte

Sandra Stangl ist Rangerin im Nationalpark Gesäuse und berichtet in ihrer Rangergeschichte, was so alles passieren kann, wenn man den Sommer im Nationalpark verbringt.

Eine Frau mit roter Brille steht vor einer getäfelten Wand, den rechten Arm in die Hüfte gestützt
(c) Nationalpark Gesäuse

„Ferien, Ferien, endlich Ferien! “, jubeln die Kinder am letzten Schultag. Für liebende, engagierte Eltern beginnt nun aber auch eine herausfordernde Zeit. Denn nun gilt es die lieben Kinder möglichst sinnvoll zu beschäftigen. Sie sollen dabei wünschenswerter Weise
-viel Spaß haben,
-nicht zu viel Zeit am PC bzw. Handy abhängen,
-sich viel bewegen, im besten Fall an der frischen Luft, gerne in einem naturnahen Umfeld,
-mit anderen Kindern pädagogisch wertvolle Erfahrungen sammeln und möglichst dabei auch didaktisch aufbereitetes Wissen erwerben

Diese Anforderungen, die sich Eltern da selbst stellen, wollen erst einmal erfüllt werden.Und da, hurra, gibt es tatsächlich eine Möglichkeit! Nämlich, zumindest für ein paar Tage oder eine Woche in den großen Ferien, die Kids bei einem der Sommercamps, die in ein paar Nationalparks in Österreich angeboten werden, anzumelden. Und wenn diese sich von steilen Felsen, wildem Wasser und naturnahen Wäldern begeistert zeigen, im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark. Je nach Altersgruppe bzw. Interesse können sie an Kinder-, Jugend-, Foto-, Waldläufer:innen-, oder Familiencamps teilnehmen. Beim Familiencamp haben die Eltern und/oder die Großeltern die Gelegenheit, am Geschehen teilzuhaben.

Na dann rein ins Vergnügen! Im Sommer 2024 durfte ich als Nationalpark Rangerin ein Kinder- und Familiencamp begleiten und gemeinschaftlich in der Natur neue Erfahrungen und Entdeckungen machen, Spaß haben und mich Herausforderungen stellen. So unter dem Motto: „ Gemeinsam geht es besser!“ Das Besondere an Sommercamps für mich persönlich als Rangerin und langjährige Pädagogin im Grundschulbereich ist, dass durch das Gemeinschaftserlebnis in der Natur über mehrere Tage Lebenskompetenzen der Teilnehmer:innen auf natürliche Art und Weise, sozusagen ganz nebenbei, gestärkt werden. Das heißt, sie werden in den Bereichen

-Selbstwahrnehmung und Einfühlungsvermögen,
-Selbstfürsorge und Entspannungsfähigkeit,
-Umgang mit Stress und herausfordernden Emotionen,
-Entscheidungs- und Problemlösefähigkeit,
-kreatives und kritisches Denken,
-Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit,
-Selbstbehauptung,
-Gemeinschaftspflege,
-Identitätsbildung,
-Körpererleben,
-Umgang mit Unterschiedlichkeit,
-Fähigkeit zur Werteverwirklichung,
-sinnvoller Lebensgestaltung und
-Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme speziell im bewussten Umgang mit Natur,

unterstützt und gefördert. So profitiert jede:r Teilnehmer:in einzeln, die Gruppe als Ganzes. Dadurch entwickeln sich gesteigertes Wohlbefinden und eine emotional vertiefte Anbindung an die Natur auf Körper-, Geist-, und Seelenebene. Sich als Teil der Natur zu erleben und Freude zu erfahren wird so ermöglicht.

Eine Gruppe von Personen mit Kindern balancieren einen Bach entlang
(c) Reiter

Dazu eine kunterbunte Auswahl an gesammelten Aussagen, besser gesagt, Ausrufen:

„Das ist ja wirklich alles echt, schau wie weit der Gams hüpft!“

„Ja, ich hab`s wirklich ganz herauf zur Haindlkarhütte geschafft, obwohl meine Mama gesagt hat, dass ich das sowieso nicht packen werde!“

„Ich bin noch nie draußen barfuß gegangen, und jetzt sogar durch den Bach!“

„Dass die Elena auch über die Seilbrücke geht, hätte ich ihr nicht zugetraut.“

„Ich hab den Baum ganz ehrlich nur mit Fühlen wiedererkannt!“

„Ist der Schlamm zwischen den Zehen geil!“

„Pass auf, tritt nicht auf den Feuersalamander!

„Wir haben den Boden echt nicht gesehen, aber mit dem Handgeben sind wir alle gut durch den Wald gekommen!“

„Ich hab´ den Silentwalk geschafft, obwohl ich vorher noch nie allein draußen im Dunkeln war!“

„Das Moos ist ja sooo weich!“

„Ich hätte nicht gedacht, dass das Wandern in der Gruppe schön sein kann. In meiner Familie geht’s darum, wer am schnellsten oben ist!“

„Ich möchte zuhause mit meiner Mama jetzt auch öfter in den Wald gehen!“

„Voll krass, mir hat es echt gut gefallen, Danke!“

In diesem Sinne möchte auch ich mich bedanken, für diese wert- und freudvollen Ausrufe und den damit einfach schönen verbundenen Erfahrungen als Rangerin, Danke!

Mit den Worten von Augustinus, einem römischen Bischof im 4.Jhdt., fasse ich zusammen: „Die Seele ernährt sich von dem, worüber sie sich freut.“

Text: Sandra Stangl, Nationalpark Gesäuse

Eine Gruppe von Kindern mit einer Begleitperson stehen vor einer Felswand
(c) Stefan Leitner

 
 

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