Partner fürs Leben -
ein ganz besonderes Projekt

Rangergeschichte

Ranger Benjamin Mader Bock erzählt von seiner Arbeit mit den Partnerschulen im Nationalpark Gesäuse und was so besonders daran ist.

Ranger Benjamin Mader Bock
(c)Heinz Peterherr

Für fast alle erwachsenen Gäste und die meisten Schulklassen, die den Nationalpark besuchen, ist eine Führung mit einem/r Ranger:in ein einmaliges Erlebnis: sie besuchen den Nationalpark für einen oder mehrere Tage (Projektwoche), in denen wir Ranger:innen mit ihnen unterschiedliche Programme durchführen. Als Ranger hoffe ich, in dieser begrenzten Zeit möglichst einprägsame und nachwirkende Erlebnisse und Naturerfahrungen zu ermöglichen. Der Nationalpark Gesäuse hat aber noch etwas anderes in petto:

Im Zuge einer Partnerschaft mit dem Nationalpark Gesäuse können Partnerschulen mehrmals im Jahr (4-5x) an Nationalpark Programmen teilnehmen bzw. den Nationalpark besuchen. Auf diese Weise begleiten wir die Kinder und Jugendlichen der Region von Kinderkrippe und Kindergarten über die Volksschule bis ins Gymnasium.

Und das bietet mir als Ranger die Möglichkeit, die Nachhaltigkeit meines eigenen Rangerns einem Lackmustest zu unterziehen und tatsächlich zu überprüfen, ob und wie man Wirkung entfaltet.

Spiele mit kleinen Kindern mit einem großen Tuch.
(c)Nationalpark Gesäuse

Das erste Mal, als mir wirklich bewusst wurde, dass durch dieses Programm etwas Besonderes passiert, war während eines recht alltäglichen Lebensmitteleinkaufs in Admont. Ich war gerade intensiv am Überlegen, in welch leckeres Essen ich den -50% Karfiol verzaubern könnte, als mich eine Kinderstimme jäh aus meinen Gedanken riss: „Hallo Benjamin – wann bist du denn wieder mit uns unterwegs? Der Nationalparktag war voll geil das letzte Mal!“

Diese Begegnung führte mir deutlich vor Augen, wie wichtig die Programme mit unseren Partnerschulen sind und dass auch die Herangehensweise richtig gewählt sein muss. Die Kinder erkennen mich auch in „Zivil“ und immer wieder komme ich auch mit den Eltern ins Gespräch. Die Anregungen und das Feedback der Pädagog:innen kann ich direkt in der nächsten Führung umsetzen. Sprich, es ist somit möglich, die Programme genau an die Gruppen anzupassen und aufeinander aufzubauen.Dadurch ergeben sich einige Vorteile, da die Führungen wirklich maßgeschneidert werden können, aber auch die Herausforderung, immer wieder kreative Ideen aus dem Ärmel zu schütteln, da sich die Programme praktisch nie wiederholen.

Ranger Benjamin zeigt kleinen Kindern etwas.
(c)Nationalpark Gesäuse

Für mich jedoch wiegt die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum wirklich aufbauende Bildungsarbeit zu schaffen, den Mehraufwand locker auf. Und dann sehe ich, wie das Wissen der Kinder tatsächlich wächst, Ekel vor Krabbeltieren in Faszination umschwingt oder neue Fragen aus dem bisher Erfahrenen auftauchen. Und auch, wie sich eine ganze Klasse spontan nach der Essenspause zusammenfindet, indem einige Kids ein Wolfsgeheul beginnen, in das nach und nach alle mit einstimmen. Bei jeder Führung kann ich neue Fortschritte sehen und mich jedes Mal auf überraschende Wendungen freuen.

Kurzum, durch die wiederkehrenden Erlebnisse in den Partnerschulen und Partner-Kindergärten schaffen wir es, nicht nur den Kindern eine neue Erlebniswelt zu eröffnen, sondern machen den Nationalpark erlebbarer und fördern in zukünftigen Generationen der Region das Bewusstsein, was für ein „geiles“ Schutzgebiet vor unserer Haustüre auf uns wartet.

Text: Benjamin Mader Bock, Nationalpark Gesäuse

 
 

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