Erosion und der Einfluss
auf Flussläufe
Im Zuge ihrer Masterarbeit erhielt Lisa Humer ein Forschungsstipendium von Nationalparks Austria, bei welchem sie die Auswirkungen von Erosion auf landwirtschaftliche Flächen, deren Umland und vor allem auf nahegelegene Flussläufe im Thayatal untersucht.
Gewässerrandstreifen als puffernde Landschaftselemente zur Minderung von Feinsedimenteintrag in Fließgewässer
Erosion von fruchtbarem Boden ist nicht nur ein Problem, das eine landwirtschaftliche Fläche selbst betrifft, sondern wirkt sich der Abtrag besonders bei Starkregen auch auf das Umland und nicht zuletzt auf nahegelegene Flussläufe aus. Dies geschieht auch im Einflussbereich der Fugnitz in Niederösterreich, die in ihrem unteren Verlauf zum Gebiet des Nationalpark Thayatal gehört und in der Gemeinde Hardegg in die Thaya mündet.
Naturschutzfachlich relevant ist die oben genannte Tatsache, da erhöhter Feinsedimenteintrag nachweislich negative Effekte auf die im Fluss vorkommenden Kleinstlebewesen sowie auf die Fischfauna hat und zudem vermuten lässt, dass dadurch sogar die Selbstreinigungsfähigkeit von Fließgewässern eingeschränkt wird.
Ein mit Vegetation bedeckter Streifen zwischen Agrarfläche und Gewässer wird oftmals als effektiver Puffer gegen landwirtschaftlichen Feinsedimenteintrag erachtet. Diese sogenannten Gewässerrandstreifen werden in Österreich zwar gefördert, sind entlang der Fugnitz jedoch nur sehr begrenzt vorhanden. Im Rahmen der universitären Abschlussarbeit von Lisa Humer wurde die Effektivität der vorhandenen Gewässerrandstreifen am Unterlauf der Fugnitz untersucht, indem zunächst das Volumen des aufgefangenen Sediments nach Starkregenereignissen gemessen wurde. Ergänzend wurden die Erosionsereignisse der untersuchten Hänge unter Verwendung eines Geoinformationssystems und dem „Water Erosion Prediction Project“ (WEPP) modelliert.
Die Erkenntnis: alle untersuchten Gewässerrandstreifen zeigten nach einem Starkregenereignis Anzeichen eines Sedimentüberlaufs, wobei lediglich 12 - 32% des erodierten Sediments abgefangen wurden. Dies ist auf die unzureichende Breite der Streifen von durchschnittlich 4 - 5 m zurückzuführen. Im Österreichischen Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft (ÖPUL) wird bei Gewässerrandstreifen eine Breite von 12 m empfohlen, was dementsprechend bei der Erstellung von Managementplänen und deren Umsetzung einbezogen werden sollte – und zwar nicht nur entlang von natürlichen oder naturnahen Fließgewässern, sondern genauso entlang künstlicher Fließwege, wie Drainagegräben. Zusätzlich könnten auch sogenannte Sedimentfallen an Verbindungspunkten von Drainage- bzw. Straßengräben und Fließgewässern Abhilfe schaffen, um den Eintrag von Feinsedimenten nach starken Regenfällen zu reduzieren.
Text: Lisa Humer
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