Ein Tag mit
Sylvia Flucher

Nationalpark Hohe Tauern

Vielfältig und interessant sind die Jobs unserer Nationalpark Mitarbeiter:innen. Sylvia Flucher ist Naturraummanagerin im Nationalpark Hohe Tauern und gibt in diesem Beitrag einen Einblick in Ihre Arbeit im Rahmen des Tags der Artenvielfalt.

Porträt Foto einer blonden Frau in grüner Uniform
(c) Kreidl-Glück

Viele Begegnungen im tierischen und menschlichen Sinn ...
... hat es bei den „18. Tagen der Artenvielfalt“ für Sylvia Flucher im Habachtal Anfang August dieses Jahres gegeben. In enger Zusammenarbeit mit der länderübergreifenden Forschungskoordinatorin Angelika Riegler organisierte Sylvia diese drei wichtigen Tagen für die Forschung im Salzburger Anteil des Nationalpark Hohe Tauern. Insgesamt 76 freiwillige Expert:innen haben sich tagsüber und nachts auf die Suche nach den verschiedensten Arten der Fauna und Flora gemacht, um diese akribisch zu dokumentieren.

Im Vorfeld gab es für Sylvia bereits jede Menge zu organisieren, damit an den drei Forschungstagen alles reibungslos ablaufen konnte. Los ging es dann am Freitag, den 2. August 2024: Sylvia richtete gemeinsam mit einigen Kolleg:innen aus Salzburg, Kärnten und Osttirol das Tagungsbüro im Landhotel Kaserer in der Nationalparkgemeinde Bramberg ein. Das Tagungsbüro stellte die Augsgangsbasis für die nächsten drei Tage dar und diente den freiwilligen Forscher:innen als erste Anlaufstelle für Anmeldung, wichtige Auskünfte, Ausgabe von etwaigen Forschungsequipment etc. Am ersten Tag war Sylvia hauptsächlich mit der Planung der Logistik im Tagungsbüro beschäftigt, sprich sie organisierte Shuttle-Fahrten für die Nachterhebungen, hat zudem viele Fragen zum Untersuchungsgebiet beantwortet und einige Empfehlungen an die Teilnehmer:innen abgegeben, wo genau man im vorab festgelegten Untersuchungsgebiet im Habachtal seine Beobachtungen machen könnte.

Um einen Tisch mit Broschüren ind Zetteln stehen eine Gruppe von Menschen, um sich zum Tag der Artenvielfalt zu informieren
(c) A. Riegler

Forschergruppe holt sich von Sylvia Flucher Tipps und Empfehlungen zum Untersuchungsgebiet.

Ein grüner Bus steht mit einigen Personen vor einem Schutzhaus
(c) A. Riegler

Einige der Teilnehmer gelangen mit dem Smaragd-Express ins Habachtal.

Durch ein üppiges grünes Tal fließt ein schmaler Bach, zwei Personen sitzen am Hang und jausnen
(c) A. Riegler

Stärkung bei einer Jause mit Aussicht im Habachtal.

Auf Tuchfühlung mit dem Bergmolch

Am Abend kamen dann fast alle freiweilligen Expert:innen zu einem gemütlichen gemeinsamen Abendessen im Landhotel Kaserer zusammen. Ein kleiner Teil der Gruppe – die gebirgsaffinen Teilnehmer:innen – nächtigte und speiste direkt auf der Neuen Thüringer Hütte auf 2.240 hm, um ausgehend von der Hütte, insbesondere die Artenvielfalt in den höheren Lagen des Habachtals dokumentieren zu können. Nach dem Abendessen ging es für die freiwilligen Forscher direkt ins Habachtal zu den Erhebungen von nachtaktiven Lebewesen, wie beispielsweise zahlreichen Nachtfalter- und Fledermausarten.

Die Nacht war kurz: Bereits um 07.00 Uhr früh fuhr Sylvia einige Forscher:innen mit dem Nationalparkbus ins Habachtal, wo die Untersuchungen am zweiten Forschungstag fortgesetzt wurden. Ab 09.00 Uhr wurde Sylvia von der Journalistin Hannelore Kühmayer begleitet, die sich vor Ort selbst ein Bild von der wichtigen Forschungsarbeit an diesen besonderen Tagen machen konnte. Sylvia beantwortete viele journalistische Fragen und Hannelore zeigte sich insbesondere vom Engagement der vielen Teilnehmer:innen beeindruckt, die in ihrer Freizeit gegen Kost und Logis wichtige Forschung betreiben. Besondere Erlebnisse für Sylvia und Hannelore waren die gemeinsame Entdeckung eines kleinen Bergmolchs und die Sichtung verschiedener Hummelarten (u.a. Höhenhummel).

Nachdem Sylvia alle journalistischen Fragen beantwortet hatte, widmete sie sich am Nachmittag dann auch selbst voll und ganz ihrer Forschungstätigkeit. Bevor am Abend dann wieder zahlreiche Gespräche und Networking mit den Forscher:innen auf dem Programm standen, übernahm sie am späten Nachmittag wieder einige Shuttlefahrten, um die Forscher:innen zum gemeinsamen Abendessen ins Hotel zurückzubringen. Nach der Stärkung ging es für ein paar besonders engagierte Biolog:innen – trotz des bereits langen Tages – nicht ins Bett, sondern wieder zurück ins Habachtal, wo die Nachterhebungen weitergeführt wurden.

Eine Hummel wurde in einem durchsichtigen Behälter gefangen, ein Buch zur Bestimmung liegt bereit
(c) A Riegler

Um die Hummel bestimmen zu können, muss sie zur Betrachtung kurz in ein Reagenzglas.

Eine Frau in grüner Uniform ist im Gespräch mit einer älteren Dame, im Hintergrund ist eine Almlandschaft zu sehen
(c) Kreidl-Glück

Sylvia Flucher mit Bezirksblätter-Journalistin Hannelore Kühmayer im Hartelsgraben.

Zwei Hände sind zu sehen, die einen winzigen dunkeln Bergmolch halten
(c) Kreidl-Glück

Tierische Begegnung mit einem winzigen Bergmolch im Habachtal. Für das Foto hat sich der Bergmolch sogar auf Sylvia Fluchers Hände gewagt.

Fazit: Trotz regnerischer Tage konnten viele Arten nachgewiesen werden
Am frühen Sonntag-Vormittag stand für so manche:n fleißige:n Forscher:in noch weitere Erhebungen im Habachtal auf dem Programm. Um 11 Uhr fanden sich dann alle Teilnehmer:innen im Landhotel Kaserer zur abschließenden Präsentation „Ergebnisse 18. Nationalpark Hohe Tauern Tag der Artenvielfalt“ ein, bei der Expert:innen ihre Beobachtungen und Highlights der vergangenen Tage in der Gruppe Revue passieren ließen. Ein unvergessliches Highlight war beispielsweise die Begegnung mit einem 8-jährigen Jungen, der die Pilzforscher auf eine seltene Art aufmerksam machte. Abschließend wurde die Nationalpark-Broschüre „artenreich - Vielfalt des Lebens“ von dessen Hauptautor, Helmut Wittmann, vorgestellt und allen Teilnehmer:innen wurde im Anschluss dann auch jeweils ein druckfrisches Exemplar überreicht. Trotz des teils regnerischen Wochenendes waren die diesjährigen „Tage der Artenvielfalt“ ein voller Erfolg und es konnten viele Arten nachgewiesen werden.

Ein Gruppenfoto von etwa 60 Personen auf einer grünen Wiese
(c) A. Riegler

Gruppenfoto zum Abschluss mit vielen der freiwilligen Expert:innen in der Nationalparkgemeinde Bramberg.

Text: Sarah Moser, Nationalpark Hohe Tauern 09.10.2024

 
 

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