Auf dem Pfad
des Naturschutzes
Agnes Strasser ist heute als Rangerin im Nationalpark Gesäuse tätig – ein Werdegang, der von zahlreichen Etappen geprägt wurde.

Alles begann an einem verschneiten Tag im Jänner 2020. Nach meinem Vorstellungsgespräch für die Saisonstelle beim Weidendom fuhr ich am Heimweg zum ersten Mal durch das Gesäuse. Die wilde, winterlich verschneite Landschaft faszinierte mich sofort – und ich wusste, dass ich hier arbeiten möchte. Leider verschob sich meine Anstellung aufgrund der Pandemie, aber im April 2021 war es endlich so weit und ich konnte meinen ersten Arbeitstag antreten.
Zwischen den Aufgaben und den Begegnungen mit den Besucher:innen entdeckte ich immer wieder kleine Wunder des Nationalparks und fand in der Natur und den Menschen um mich herum einen besonderen Halt.
Doch eine aufregende und lehrreiche Saison reichte mir nicht, und im Jahr 2022 kehrte ich zurück zum Weidendom. Im Herbst 2022 ergab sich dann eine unerwartete Gelegenheit: Eine Stelle in der Umweltbildung wurde frei. Durch diese Stelle durfte ich die letzten zwei Jahre mit den Partnerschulen des Nationalparks arbeiten. Die intensive Arbeit mit den Schüler:innen machte unglaublich viel Spaß und ich konnte sehr viel Neues lernen.

Im Rahmen dieser Anstellung absolvierte ich zudem die Ranger:innen-Ausbildung für den Nationalpark Gesäuse und Kalkalpen. Diese Ausbildung war weit mehr als nur ein beruflicher Meilenstein; sie war eine Reise in die faszinierende Welt des Naturschutzes. Ich lernte, wie empfindlich das ökologische Gleichgewicht ist, welche Bedeutung die Artenvielfalt hat und welche Herausforderungen es bei der Bewahrung dieser einzigartigen Naturräume gibt.
Im Sommer 2023 startete ich dann auch mit meiner Masterarbeit im Nationalpark Gesäuse. Ein Rangerkollege Reinhard hatte die Idee, dass man sich doch mal genauer die Bestäubung der Orchidee Frauenschuh anschauen sollte. Was als spontane Anregung begann, entwickelte sich schnell zu einem intensiven Sommer voller Forschung, bei dem ich nicht nur in die komplexen Mechanismen der Bestäubung eintauchte, sondern auch lernte, wie eng Wissenschaft und Naturschutz miteinander verbunden sind.

Heute blicke ich sehr dankbar auf diese Zeit zurück. Vom ersten verschneiten Tag im Jänner 2020 über die unvergesslichen Momente bei Führungen bis hin zu den Freundschaften, die sich dadurch gebildet haben. Die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, prägen nicht nur meinen beruflichen Werdegang, sondern auch mein persönliches Verständnis von Natur, Nachhaltigkeit und Erlebnissen. Diese Reise lehrt mich, dass jeder Augenblick in der Natur eine Chance ist, zu lernen, zu wachsen und sich mit der Welt um uns herum auf eine tiefere Weise zu verbinden.
Text: Agnes Strasser, Nationalpark Gesäuse
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