Nationalpark
Kalkalpen

Waldmeer
und Wasserschloss

Nationalpark Kalkalpen

Im stark verkarsteten Sengsen- und zerklüfteten Reichraminger Hintergebirge schützt der Nationalpark Kalkalpen Österreichs größte Waldwildnis. Entlang verborgener Schluchten und unberührter Bergbäche kann die grüne Pracht sein, was sie immer schon war: ein stilles und doch vielstimmiges Wunderwerk der Natur, das auch seltensten Arten Lebensraum bietet.

Größe

Mit einer Fläche von 20.850 ha schützt der Nationalpark in Oberösterreich das größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs.

Struktur

81% Wald

8% Latschen

6% Almen und Wiesen

5% Fels und Schutt

Wurzeln

Der Nationalpark Kalkalpen wurde 1997 gegründet und zählt mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein zur ersten UNESCO Weltnaturerbestätte Österreichs.

Gut zu wissen

In den Wäldern der Kalkalpen lebt die einzige Luchspopulation der österreichischen Alpen.

Buchenwald im Nationalpark Kalkalpen
(c)Sieghartsleitner

Naturraum Kalkalpen

Die grüne Wildnis der Kalkalpen hat viele Gesichter: Denn ganze 32 Waldtypen prägen den Naturraum. Darunter befinden sich auch stark gefährdete Biotope wie Weidenau-, Fichten-Tannen- oder Grauerlen-Sumpfwälder. Besonders außergewöhnlich sind jedoch die alten Buchenwälder, die zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen und 5.250 Hektar des Nationalparkgebietes einnehmen.

Die Waldwildnis mit ihrem Totholzbestand bestimmt den Charakter des Naturraums dabei ebenso wie ausgeprägte Karstlandschaften mit Höhlen, Dolinen, Schächten, Röhrensystemen und (Riesenkarst-)Quellen.

Der Gewässerreichtum des Reichraminger Hintergebirges, die artenreichen Almlandschaften und die aussichtsreichen Gipfel des Sengsengebirges ergänzen das vielfältige Profil der Kalkalpen.

Junge Störche im Nest auf einem Baum
(c)Sieghartsleitner

Tierwelt der Kalkalpen

Waldwildnis, naturnahe Bachlandschaften und Höhlen schaffen Lebensraum für viele seltene Arten. Neben Rot- und Gamswild, Waldvögeln, hunderten Schmetterlingsarten, Amphibien und Reptilien können auch zahlreiche Käferraritäten gesichtet werden: Unter den bislang 22 nachgewiesenen Urwald-Reliktarten (besonders anspruchsvolle totholzbewohnende Arten) befinden sich auch der Alpenbock und der Große Flachkäfer.

Dank erfolgreicher Wiederansiedelungsbemühungen kehrte auch der Luchs ins Nationalparkgebiet zurück. Mit dem Schwarzstorch gibt es seit einigen Jahren einen „Neuzuwanderer“ und durch Erhalt ihres Lebensraums wurde der donaustämmigen Urforelle das Überleben gesichert.

©Kronsteiner ÖBF AG

Der scheue Luchs kehrte nach langer Abwesenheit in den späten 1990er Jahren in die Kalkalpen zurück. Im Jahr 2000 konnte er erstmals per Fotofalle im Nationalparkgebiet nachgewiesen werden. Heute haben mit Skadi, Luzi, Aira, Lakota, Karo und Juri mindestens sechs Luchse ihre Reviere in der Waldwildnis des Schutzgebietes.

Ein Specht auf einem Baum
(c)Werner Weißmair

Der Weißrückenspecht ist die seltenste Spechtart Österreichs. Da sie von großen Totholzvorkommen abhängig ist, beschränkt sich ihr Lebensraum auf ursprüngliche Buchen- und Buchenmischwälder. In der Waldwildnis des Nationalpark Kalkalpen findet der europaweit geschützte Vogel einen idealen Lebensraum.

Ein Käfer auf einem Felsen
(c)NPK

Der Höhlenlaufkäfer entwickelte sich infolge von Isolation durch mehrere Eiszeiten. Der in ewiger Dunkelheit lebende, sechs Millimeter große Endemit kommt weltweit nur in den Höhlen des Nationalpark Kalkalpen vor. Seine erstmalige Entdeckung im Jahre 1970 brachte der Rettenbachhöhle sogar den Status des Naturdenkmals ein.

Viele Bäume im Wald
(c)Erich Mayrhofer

Pflanzenwelt der Kalkalpen

Der Waldnationalpark Kalkalpen beheimatet eine außerordentliche Vielfalt an Holzgewächsen. Ganze 32 von 65 in Österreich heimischen Baumarten und über 50 verschiedene Straucharten sind im Schutzgebiet nachgewiesen. Mit der ältesten bekannten Buche Kontinentaleuropas stellt der Nationalpark Kalkalpen sogar einen Pflanzenrekord auf: Ihre Geburtsstunde lässt sich auf das Jahr 1473 datieren.

Bereichert wird die Nationalparkflora außerdem durch 927 Gefäßpflanzenarten (= ein Drittel der in Österreich vorkommenden Arten). Dazu zählen u.a. 42 wildwachsende Orchideenarten.

Buchenwald im Nationalpark Kalkalpen
(c)Sieghartsleitner

Die Buche profitiert von der Rückkehr der Kalkalpen zur Waldwildnis am meisten. Dabei erobert der typische Laubbaum der regen- und schneereichen Staulagen der Alpenränder jenes Territorium zurück, das er aus forstwirtschaftlichen Gründen vormals an die Fichte abtreten musste.

Eine Spinne in einer Pflanze
(c)NPK

Die Österreich-Wolfsmilch kommt als Endemit ausschließlich in den nordöstlichen Kalkalpen vor. Ihren Namen verdankt die ca. 80 cm hohe Staude ihrem weißen Milchsaft, der bei Verletzungen austritt und ätzend wirkt. Er dient der Pflanze als Wundverschluss und Fraßschutz.

Eine Blume in der Farbe Rosa
(c)Angelika Stückler

Mit der Türkenbund-Lilie beherbergen die Wälder der Kalkalpen eine von drei heimischen Wildlilienarten. Zur Blütezeit trägt die Pflanze, die bis zu einem Meter hoch werden kann, hellpurpurne Blüten, die in ihrer Form einem Turban ähneln. Damit gehört sie zu den auffälligsten Blumen der Waldwildnis.

Eintauchen
ins Waldmeer

Natur Entdecken

Ob idyllische Wanderung, authentisches Almerlebnis, anspruchsvolle Mountainbike-Tour oder geführte Expedition mit unseren Rangerinnen und Rangern: Der Besuch in Österreichs letzter Waldwildnis ist immer ein intensives Erlebnis.

Zurück zum Urwald - Nationalpark Kalkalpen

Ein Fluss im Wald.
(c)Stefan Leitner
Berge im Nationalpark Kalkalpen
(c)Erich Mayrhofer
Viele Bäume im Wald
(c)Erich Mayrhofer

Es gibt immer was zu entdecken.

Erleben die volle Pracht des Nationalparks
Der Luchs - perfekt getarnt im Unterholz
(c) Martin Hartmann

Durch Österreichs Wilde Mitte

Wandern, wo die Luchse wohnen. Ein neuer Weitwanderweg verbindet auf elf Etappen gleich drei international anerkannte Großschutzgebiete Österreichs miteinander: den Nationalpark Kalkalpen, den Nationalpark Gesäuse und das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Damit führt der Luchs Trail nicht nur durch drei Bundesländer, sondern auch durch das größte zusammenhängende Waldgebiet des Landes - durch die Heimat der Luchse.

Nachdem die scheue Waldkatze in Europa nahezu ausgerottet worden war, konnte sie hier wieder Fuß - beziehungsweise Pfote - fassen.
Der Luchs Trail ist eine Liebeserklärung. An naturnahe Wälder, an Artenvielfalt, an Wildnis. Die beeindruckenden Buchenwälder der Schutzgebiete wurden von der UNESCO daher auch zum ersten Weltnaturerbe Österreichs erklärt. Der Luchs Trail ist aber auch eine Liebeserklärung an stramme Wadeln. Denn über 12.000 Höhenmeter und 220 Kilometer gilt es auf insgesamt elf Tagesetappen zurückzulegen.

Ein See in den Bergen und viele Bäume und Wiesenflächen
(c)Sieghartsleitner

Feichtaualm und Feichtau Seen

Zu Füßen des Hohen Nock liegt die idyllische Feichtaualm mit ihren kristallklaren Seen. Die Rinder-bestoßene Alm ist von naturbelassenem Bergwald umgeben und durch keinen Zufahrtsweg erschlossen. Daher bestimmen Ruhe und Beschaulichkeit die Szenerie. Der Aufstieg ist u.a. über den Bodinggraben und die Blumaueralm möglich. Wer Trittsicherheit und Ausdauer mitbringt, kann von hier aus auch den Hohen Nock (1.963 m) besteigen.

Ein großer Felsen und Baumen
(c)A. Stueckler
Eine Wiese mit Blumen und Haus mit Tieren in den Bergen
(c)Sieghartsleitner

Almen am Hengstpass

Umringt von den Gipfeln des Wasserklotz, Kampermauern, Hexenturm und Pyhrgas liegen die Hengstpass-Almen im Süden des Nationalparks. Hier vollzieht sich der Übergang vom Gebirge zur Kulturlandschaft mit dem Ergebnis einer enormen Artenvielfalt. Seltene Orchideen sind hier ebenso häufig anzutreffen wie Falken, Schmetterlinge, Wildbienen und Käfer. Über den bei Familien besonders beliebten Rundwanderweg „Von Alm zu Alm“ sind Naturerlebnisstationen sowie die Pugl- und Laussabaueralm einfach erreichbar.

Der beste Start
ins Naturerlebnis

Noch mehr Erleben

Die Stimme der Waldwildnis besser verstehen lernen: Das ermöglichen die vielfältigen Informations- und Besucherangebote des Nationalparks Kalkalpen.

Nationalparkzentrum Ennstal
(c)NPK

Nationalpark Besucherzentrum Ennstal

Das Besucherzentrum Ennstal liegt zwischen Reichraming und Großraming an der Enns. Seine Ausstellung „Wunderwelt Waldwildnis“ gewährt Einblicke in Flora und Fauna und beschreibt den Wandlungsprozess vom Nutz- zum Urwald. Im hauseigenen Kino tauchen Gäste an der Seite von Schwarzstorch und Luchs in die abgeschiedenen Schluchten des Hintergebirges ein. Waldwerkstatt, Infopoint und Nationalparkshop runden das Besucherangebot ab.

 

Kontakt

Nationalpark Besucherzentrum Ennstal

Eisenstraße 75

4462 Reichraming

Tel.: +43 (7254) 8414 0

Info-ennstal@kalkalpen.at

Ein Turm mit einer schönen Aussicht im Nationalpark
(c)NPK
Stefan Leitner

Nationalpark Panoramaturm Wurbauerkogel

Beste Aussichten auf das Tote Gebirge, die Haller Mauern und das Sengsengebirge verspricht der Nationalpark Panoramaturm am Wurbauerkogel. Mit seiner Ausstellung „Faszination Fels“ und Nationalparkkino bringt er außerdem die Tier- und Pflanzenwelt oberhalb der Waldgrenze näher. Gastronomie, Nationalparkshop und actionreiche Outdoor-Erlebnisse machen den Besuch zum perfekten Familienerlebnis.

 

Kontakt

Nationalpark Panoramaturm Wurbauerkogel

Wurbauerkogel 29

4581 Rosenau/Hengstpass

Tel.: +43 (7562) 20046

panoramaturm@kalkalpen.at

Kontakt und Anreise

Nationalpark O.ö. Kalkalpen GesmbH

Nationalpark Allee 1, 4591 Molln
Tel.: +43 (7584) 3951

nationalpark@kalkalpen.at

 

Gefördert durch Bund sowie Europäischer Union.

Partner aus der Wirtschaft im Zuge der Kampagne #gemeinsamverändern:

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Einsatz im Dienste der Natur: Unsere Nationalpark Ranger:innen sind leidenschaftliche Botschafter:innen des Natur- und Artenschutzes.

Einsatz für die Natur

Als Inspirationsquelle, Forschungsgebiet und Anlaufstelle für ehrenamtliches Engagement eröffnen die österreichischen Nationalparks vielfältige Möglichkeit, Natur zu erfahren.

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